Online-Marketer schauen optimistisch in die Zukunft

28.12.2003 - Road-Shows omf und Marketing on Tour als Gradmesser der Branche

Online-Marketing ist wieder im Kommen, und die Branche wittert Morgenluft. Dieses Fazit ziehen Teilnehmer, Referenten und Veranstalter der beiden Road-Shows Marketing on Tour (MOT) und online marketing forum (omf), die im November und Dezember jeweils durch mehrere deutsche Städte reisten. "Online-Marketing rückt wieder stärker in den Mittelpunkt des Interesses", sagt Dr. Christian Bachem, der die Beratungsfirma Companion leitet und beide Veranstaltungen jeweils einmal moderierte.

Die Stimmung in der Branche wurde allgemein als positiv bezeichnet. Heidrun Mette-Friedrich, Projektleiterin des omf-Veranstalters Penton, berichtet sogar von einer "echten Aufbruchstimmung". Diese lässt sich auch an den hohen Besucherzahlen ablesen, die weit über den Erwartungen der Veranstalter lagen. Jeweils um die 100 Marketingexperten kamen zu Marketing on Tour und omf. Diese Zahl wurde erstaunlicherweise auch in Hamburg erreicht, obwohl die Marketing-Events dort gleichzeitig stattfanden. Positive Ausreißer verzeichneten beide Veranstalter in München. MOT-Veranstalter sm:le zählte dort 130, Penton sogar 160 Besucher.

Während auf dem omf das Trendthema Suchmaschinen-Marketing im Mittelpunkt stand, konzentrierte sich Marketing on Tour hauptsächlich auf E-Mail-Marketing und Mobile Marketing. Bei Marketing on Tour referierten unter anderem Vertreter von Claritas, Schober, Xpedite und Netsize über Themen wie Targeted Permission-Marketing, E-Mail-Kampagnen-Management, Location-based-Services (LBS) und rechtliche Aspekte im Online- und Mobile Marketing. Beim omf sprachen Experten von Anbietern wie SinnerSchrader, eprofessional, Agnitas, Google und Overture unter anderem über Suchmaschinen-Marketing, lokale Banner-Werbung und Spamfiltering.

Bei beiden Veranstaltungen stießen Online-Marketing-Themen auf das größte Interesse. Dabei zeigte sich, dass - obwohl das Medium eigentlich schon als relativ etabliert gilt - immer noch großer Aufklärungsbedarf besteht. "Man hat anhand der Fragen gemerkt, dass draußen noch ein ziemliches Unwissen herrscht", sagte der Leiter der Hamburger Xpedite-Niederlassung, Jörg Sommer. Insgesamt hatte er aber den Eindruck, dass das E-Mail-Marketing "mehr als aus der Schwelle ist". Alexander Holl, Marketingleiter des Suchtreffervermarkters Overture, stellte auf dem omf in München eine sehr große Nachfrage nach dem Thema Suchmaschinen-Marketing fest. Das beweise, dass Pay-for-Performance-Marketing inzwischen als "essenzielles Tool für alle anerkannt wird, die Online-Business betreiben". Die Phase der Early Adopters sei somit zu Ende. Der Markt fange jetzt an, sich mit dem optimalen Einsatz der Suchtreffervermarktung auseinanderzusetzen.

Der Zukunftsmarkt Mobile Marketing konnte die Besuchermassen dagegen nicht so stark begeistern. Die Organisatoren und Referenten führten dies auf die Tatsache zurück, dass das Medium noch relativ jung ist. "Mobile Marketing steckt noch in den Anfängen", erklärt Stefan Honig von Claritas. Außerdem sei die Werbeform für kleine Unternehmen, die verstärkt auf E-Mail-Marketing setzen, wegen ihrer hohen Kosten und Komplexität noch Zukunftsmusik. "Das Thema beginnt dort erst zu starten", sagte Dr. Thorsten Wichmann, Managing Director von Belecon Research und MOT-Moderator in Berlin und Hamburg.

Am größten war das Interesse an Mobile Marketing in Hamburg und Düsseldorf - vermutlich weil dort viele Agenturen sitzen, die sich laut Wichmann wohl oder übel mit dem Thema auseinander setzen müssen. Seiner Meinung nach deutet das gesteigerte Interesse darauf hin, dass Mobile Marketing "so langsam in die Hufe kommt". Jörg Sommer und Mette-Friedrich zogen aus den Vorträgen und Gesprächen den Schluss, dass in der Verknüpfung aller Medien vermutlich die Zukunft liegt.

Im nächsten Jahr wollen beide Veranstalter ihre Road-Shows mit neuen Inhalten wiederholen. Beim omf sollen 2004 mehr Case-Studys gezeigt werden. Die erst im September gegründete Agentur sm:le unter der Leitung der ehemaligen Penton-Mitarbeiter Simone Merfeld und Iris Lohmann überlegt noch, ob bei der nächsten MOT-Reihe die eine oder andere Stadt dazukommt oder wegfällt. brö

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