KarstadtQuelle mit hohen Verlusten - und erweitertem Geschäftsmodell

19.11.2002 - Schlechte Zeiten für den Einzelhandel: Die Deutschen konsumieren zurückhaltend. Und dass das Weihnachtsgeschäft einen großen Aufschwung bringt, mag kaum einer mehr so recht glauben.

Auch die KarstadtQuelle AG, Europas größter Einzelhandels- und Versandkonzern, muss in diesem Jahr deutliche Gewinneinbrüche hinnehmen: In den ersten neun Monaten dieses Jahres erwirtschaftete das Unternehmen rund elf Milliarden Euro Umsatz, wobei das Konzernergebnis mit satten 293 Millionen Euro im Minus liegt. Damit hat sich der Verlust gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast verdreifacht. Immerhin bot aber das dritte Quartal einen kleinen Lichtblick, denn hier weist der Konzern ein Umsatzplus von 0,3 Prozent und einen Gewinn von rund 54 Millionen Euro aus. Bloß: Davon bleibt angesichts des schlechten ersten Halbjahres nichts übrig.

Nun reagiert KarstadtQuelle mit einer strategischen Neuorientierung. Der Konzern, der in die vier Bereiche stationärer Handel, Versandhandel, Dienstleistungen und Immobilien unterteilt ist, will sich künftig verstärkt als integriertes Handels- und Dienstleistungsunternehmen positionieren und seine Vertriebswege noch stärker miteinander vernetzen.

Im stark defizitären Einzelhandelsgeschäft - hier fuhr KarstadtQuelle im dritten Quartal 2002 ein Umsatzminus von über sechs Prozent ein - sollen künftig "Erlebniswelten" geschaffen werden, um ein emotionaleres Einkaufsambiente zu erzielen. Im Versandhandelssegment, das im dritten Quartal immerhin um über sieben Prozent zulegte, sollen sowohl der Universal- als auch der Spezialversand ausgebaut werden. Außerdem will KarstadtQuelle hier den Anteil des Auslandsumsatzes von 22 auf 30 Prozent steigern.

Im Dienstleistungssektor will sich der Konzern dem TV-Commerce stärker zuwenden und plant seinen Zehn-Prozent-Anteil an Home Shopping Europe zu erhöhen. In Sachen Kundenbindung setzt KarstadtQuelle weiterhin auf die Partnerschaft mit der Deutschen Telekom und deren Bonusprogramm "Happy Digits". Auch der Konzernbereich Immobilien soll durch weitere strategische Partnerschaften gestärkt werden. Bleibt zu hoffen, dass diese Neuorientierung im kommenden Jahr zum ersehnten Aufschwung beiträgt. Das Geschäftsjahr 2002 jedenfalls wird von Umsatzrückgang gekennzeichnet bleiben, eine Besserung sei nicht in Sicht, so die ernüchternde Prognose bei KarstadtQuelle. Das Konzernergebnis vor Steuern und Abschreibungen wird voraussichtlich bei 250 Millionen Euro liegen, was gegenüber dem Vorjahr einer Verschlechterung um drei Prozent entspricht. sam

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