28.10.2002 - vh Bei dem Mediendienstleister schlott sebaldus in Freudenstadt und seiner Tochter meiller direct in Schwandorf tut sich derzeit einiges. Erst wurde Anfang Oktober der Verkauf des Chipkartenproduzenten comcard an den Münzhersteller EuroCoin gemeldet. Kurz darauf folgte die Mitteilung über eine Umstrukturierung bei den DM-Spezialisten meiller und dialog concept (DC) in Frankfurt.
Demnach übernimmt die 1999 gegründete dialog concept von meiller u.a. den Database-Bereich, die CRM-Lösungen und Service-Center-Dienstleistungen. Bei meiller bleiben die klassischen Direktmarketing-Bereiche, von der Mailing-Entwicklung bis zu Produktion und Fulfillment. Außerdem wechseln rund 50 Mitarbeiter zu dialog concept, die allerdings zumindest physisch bei meiller in Schwandorf sitzen. ONEtoONE hat meiller-Chef Siegfried Dorner um einige Detailinformationen zu den Neuerungen gebeten.
ONEtoONE: dialog concept übernimmt zahlreiche Aufgaben von meiller, bei meiller selbst verbleiben die traditionellen Services. Warum diese Neuverteilung? Was ändert sich?
Siegfried Dorner: Wir haben Tätigkeitsfelder logisch neu geordnet und zusammengeführt, was zusammengehört. So wurde zum Beispiel die Datenbankprogrammierung an dialog concept übertragen, weil dies eine wesentliche Funktion von DC ist. Außerdem werden Projekte, die im Wesentlichen Datenmanagement beinhalten, in Zukunft durch DC betreut. Diese Neuorganisation ändert aber nicht die Ausrichtung meillers am Markt als Lösungsanbieter. Vertrieblich werden weiterhin alle Leistungen von meiller und von DC durch den meiller-Vertrieb abgedeckt, der noch kompetent erweitert wird.
OtO: Mit dem Verkauf der 1991 gegründeten comcard an EuroCoin verschwindet eine meiller-Tochter vom Markt. Warum?
Dorner: Die meiller-Tochter verschwindet nicht vom Markt, ganz im Gegenteil erhält sie durch die neue Verbindung einen besseren Zugang zum Markt der Wertkarten, den meiller nie so bieten konnte.
Da schon Anfang 2002 die Personalisierung und das Aufspenden von Plastikkarten, das für Direktmarketing nötig ist, zu meiller direct umgesiedelt wurde, bleiben diese Funktionen vollumfänglich erhalten. comcard konzentriert sich verstärkt auf das Geschäftsfeld der Bankkarten und anderer Karten, die eine hohe Sicherheitstechnik erfordern.
OtO: Die schlott sebaldus AG hat im April angekündigt, das Jahr 2002 für interne Optimierungsmaßnahmen zur Margen-Verbesserung und Kostensenkung nutzen zu wollen. Wie wirkt sich das auf meiller aus?
Dorner: Der Kostendruck und die schwierige Situation des Marktes zwingen alle Unternehmen, Kostensenkungsmaßnahmen zu ergreifen. meiller tut dies mit mehreren Maßnahmen, die im Wesentlichen eine schlankere und effizientere Organisation und Produktivitätssteigerungen zum Ziel haben. Des Weiteren werden wir unseren Standort in Tschechien noch besser nutzen. Damit leisten wir unseren Beitrag zur Zielerreichung der schlott sebaldus AG.
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