23.08.2002 - Das Handy wird als Marketinginstrument viel diskutiert.
Entstanden sind dabei unter anderem solch sperrige Wortkonstrukte wie "Location-based Services". Doch was sich dahinter verbirgt, ist One-to-one-Marketing par excellence: nämlich die Möglichkeit, den Kunden zielgruppenspezifisch und ortsgebunden mit Dienstleistungen via Handy zu versorgen.
Für etwa 40 Prozent der Handynutzer ist es vorstellbar, diese Services zu nutzen, ein Drittel lehnt sie strikt ab und knapp ein Drittel der Handykunden kann sich gar nicht vorstellen, was man mit Location-based Services, kurz LBS, anfangen soll. Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts eMind@emnid, für die 623 Internetnutzer und Handybesitzer befragt wurden. Wurden LBS anhand konkreter Beispiele erläutert, so meinten plötzlich 80 Prozent der Befragten, sie nutzen zu wollen. Es herrscht also Aufklärungsbedarf! Zu den beliebtesten Services gehören u.a. Stadtpläne und Auskünfte über nahe gelegene Geschäfte und Restaurants.
Skeptisch - und offensichtlich uninformiert - sind die Verbraucher jedoch noch in Sachen Datenschutz. So attraktiv ortsgebundene Dienste auch sind, die Vorstellung, mittels Handy lokalisierbar zu sein, behagt den Befragten ganz und gar nicht, 40 Prozent würden ihr Handy unter diesen Umständen sogar abschaffen wollen. Ein interessanter Widerspruch tut sich hier auf. "Offenbar ist den Befragten nicht klar, dass diese Standortbestimmung bereits jetzt möglich und für die Einbuchung in die jeweiligen Funkzellen auch notwendig ist", sagt Carsten Theisen, Director von eMind@emnid.
"Die Datenschutzaspekte stehen und fallen mit dem konkreten Geschäftsmodell des Diensteanbieters", berichtet Peter Büttgen, Pressesprecher des Bundesbeauftragten für Datenschutz. Man müsse unterscheiden zwischen Push- und Pull-Angeboten, also Services, die man aufs Handy bekommt, und solchen, die man selbst aktiv abruft. "Push-Dienste sind besonders problematisch, aber hier ist in erster Linie der Verbraucherschutz gefragt." Deshalb gilt: Nichts geht ohne die Erlaubnis des Kunden. Bei Pull-Diensten indes kann ein laxer Umgang mit den gewonnenen Daten zum Ärgernis werden. Büttgen rät: "Der Servicedienstleister sollte von dem Mobilfunkbetreiber nur die Info erhalten, wo der Kunde ist, nicht aber seine Handynummer oder seinen Namen."
Haben ortsbezogene Services Zukunft? Tilo Bonow vom Berliner Handyportal Jamba jedenfalls glaubt fest daran: "Die Möglichkeiten, die damit verbunden sind, werden jetzt allmählich publik, und die neuen Technologien werden die Nachfrage weiter vorantreiben." sam
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