DraftWorldwide ohne Reincke, Draft Hamburg ohne Sadowski

09.01.2002 - Nach rund viereinhalb Jahren Network-Zugehörigkeit ist die Aschaffenburger Agentur Peter Reincke Dialog jetzt wieder inhabergeführt.

Die Geschäftsführer Beate Langschmidt (40) und Peter Richard Reincke (43) haben die 30 Mitarbeiter starke Agentur von DraftWorldwide in Chicago zurückgekauft.

Zeitgleich verlässt Joachim Sadowski (43), seit rund acht Jahren Geschäftsführer von Draft Hamburg, die sechsköpfige Hamburg-Niederlassung. Das Hamburger Büro ist ein Ableger der Münchner Draft, die von Herbert Schneider geführt wird. Außerdem gibt es mit Wolff & Partner DraftWorldwide noch einen Standort in Stuttgart. Gemeinsam haben die deutschen Draft-Agenturen im Jahr 2000 ein Gross Income von 35,2 Millionen Mark erwirtschaftet und belegen somit Platz fünf des ONEtoONE-Agentur-Rankings.

Die Gründe für den Exodus dürften darin begründet sein, dass Draft angesichts der derzeit herrschenden Werbeflaute die Controlling-Schraube immer stärker ansetzt. Nun macht das zeit- wie nervenraubende Reporting umso weniger Spaß, wenn sich der unmittelbare Nutzen aus der Network-Zugehörigkeit nicht erschließt. Reincke dürfte es wie vielen anderen Network-Agenturen Deutschlands ergangen sein: Sie bekommen weder neue Kunden noch interessante New-Business-Kontakte von ihren Networks.

Auch Sadowski betont, seine Entscheidung hätte rein gar nichts mit Herbert Schneider zu tun, sondern vielmehr mit dem Network. Sadowski gehört übrigens nicht zu den Leuten, die "nun erstmals für zwei Monate im Bayerischen Wald verschwinden und nachdenken", er will der Branche auf jeden Fall erhalten bleiben. Das dürfte wohl kein größeres Problem sein, denn erstens hat Sadowski Kunden wie BAT, Beiersdorf, Sharp oder Hamburg-Mannheimer betreut und zweitens unterliegt er keinem Wettbewerbsausschluss, kann seine Kunden also selbst weiter betreuen.

Draft-München-Chef Herbert Schneider bedauert sowohl den Network-Ausstieg von Peter Reincke Dialog als auch den Abgang Sadowskis. Der Hamburger Standort soll weiter erhalten bleiben, aber neu strukturiert werden, denn: "Die Zahlen am Standort Hamburg sind nicht so, wie man es erwartet hatte." Zwar haben die Hanseaten keine Verluste zu verzeichnen, aber: "Eine schwarze Null ist für Draft einfach nicht akzeptabel." Auch in München selbst hat Schneider derzeit alle Hände voll zu tun, um den Abgang des Peugeot-Etats zu kompensieren. Der Autobauer hatte im Dezember nach satten 19 Jahren die Agentur gewechselt. Währenddessen verteidigt die Stuttgarter Wolff & Partner DraftWorldwide derzeit in einem Pitch den Mega-BahnCard-Etat. Ungeachtet solcher Turbulenzen scheint der Optimismus der Amerikaner ungebrochen: Noch in diesem Jahr will Draft weitere Agenturen in Deutschland zukaufen. vh

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