Preise für Postwurfsendungen steigen - Janssen soll kleine Post-Kunden auffangen

31.12.2001 - "Dies ist ein Spagat à la Post", kommentiert ein Geschäftskunde der Deutschen Post ein Info-Schreiben der Bonner mit dem Betreff "Neues Konzept und Veränderungen der Preisstrukturen bei Postwurfsendungen".

Besagter Spagat besteht darin, dass einerseits ab dem 1. April 2002 um durchschnittlich fünf Prozent höhere Preise für Postwurfsendungen der Deutschen Post angekündigt werden und andererseits auf die "preisaggressive Haushaltsverteilung" bei der Post-Tochter Janssen verwiesen wird.
Im Originalton klingt das so: "Sie können dann wählen: Zwischen der bewährten Postwurfsendung, die die höchsten Ansprüche hinsichtlich Qualität und unübertroffener Reichweite erfüllt. Und der preisgünstigen Haushaltsverteilung über unsere 100%ige Tochter, der Werbeagentur Janssen."
Heißt das im Umkehrschluss, dass bei Janssen keine Qualität zu erwarten ist und die Düsseldorfer deshalb billiger verteilen können? "Janssen liefert auch gute Qualität", entgegnet Post-Sprecherin Monika Siebert mit Nachdruck.

Letztlich geht es wohl darum, dass Janssen eher in der Lage ist, Postwurfsendungen mit kleineren Volumina rentabel in die Haushalte zu bringen als die große gelbe Mutter. Denn die macht ihren kleinen Postwurf-Kunden künftig das Leben schwerer - und ganz schön teurer. "Im Einstiegsbereich bis 20 Gramm liegt die Anpassung bei 1 Eurocent", steht im Post-Schreiben.
"Die Post hat die Kostenstrukturen überprüft und angepasst", sagt Siebert. Profitieren werden davon die Großkunden, die hohe Auflagen verteilen lassen. Allerdings müssen die sich nun auf ein neues Procedere einstellen: Ab dem kommenden April werden Postwurfsendungen nämlich nicht mehr in den Filialen, sondern nur noch in Großannahmestellen entgegengenommen. Die finden sich vor allem in größeren Städten. Darüber hinaus muss der Kunde künftig für jeden Auftrag eigens einen Vertrag mit der Post schließen. Anhand dieser Verträge will die Post einerseits Treuerabatte und Sondervereinbarungen einräumen und sich zweitens vor der Verteilung unliebsamer Inhalte schützen, wie etwa die allseits unbeliebte Haushaltwerbung rechtsextremer Parteien.

Angesichts dieser Änderungen stellt sich die Frage, ob die Post überhaupt unvermindertes Interesse an ihren Postwurf-Kunden hat. "Wir befördern die Postwurfsendungen gerne!", so Siebert mit Nachdruck. Anfang Januar werden die Geschäftskunden detaillierter informiert. Siebert rät den Kunden, mit den Vertriebsmitarbeitern der Post in Kontakt zu treten, um die günstigsten Verteilmöglichkeiten und eventuelle Rabattierungen zu checken. Spätestens derjenige, der hier wegen zu geringer Volumina durchs Raster fällt, wird sich an Janssen wenden - oder an einen Post-Wettbewerber. vh

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