31.12.2001 - Trotz der kränkelnden Konjunktur konnte die Mail Order World, die Begleitmesse zum Versandhandelskongress, mit 65 sich präsentierenden Unternehmen vier Aussteller mehr zählen als im vergangenen Jahr.
Neben Database-Spezialisten jeder Couleur waren u.a. Telemarketer, Katalog- und Printing-Experten sowie natürlich Fulfillment-, Lettershop- und Druckunternehmen unter den Ausstellern. Kurz: Alle Dienstleistungen, die ein Versender so braucht, waren vertreten.
Schade nur, dass viele der besagten Versender sich nur in den Pausen auf der Messe tummelten. Obwohl die Organisatoren den Kongress im Vergleich zum Vorjahr schon gestrafft und längere Pausen eingeräumt hatten, klagten die Aussteller noch über zu kurze Zeitspannen für den Messebesuch. Und da zeigt sich schon die Besonderheit der Veranstaltung: Der Schwerpunkt liegt nun mal auf dem Kongress und nicht auf der Messe - weswegen auch kaum externe Messebesucher kommen.
Alles in allem äußern sich die Aussteller aber zufrieden. So sagt Tanja Schneider, für Marketing und Vertrieb bei der Kölner BBE-Unternehmensberatung zuständig: "Über mangelndes Interesse konnte ich nicht klagen, es sind einige Kontakte zustande gekommen." Jochen Krössin, Key Account Manager bei AZ Bertelsmann Direct in Gütersloh, sagt trotz der zeitweiligen Besucherflaute: "Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr wieder dabei sind - man sollte auf dieser Messe präsent sein, da dort das Who is who des Versandhandels vertreten ist." Laut Isabel Zenger, Vertriebsassistentin bei PVS Fulfillment-Service in Neckarsulm, verzeichnete PVS auf der Mail Order World zwar weniger Besucher als auf der DIMA, dafür aber eine höhere Besucher-Qualität. "Alles, was Rang und Namen hat, war vertreten", so Zenger.
So ist die Anwesenheit bei dem Wiesbadener Event inzwischen wohl auch eine Frage der Image-Pflege. "Es ist eine Messe für Top-Entscheider", meint Kathrin Vath-Rees, die bei der Nürnberger servicelogiQ Marketing und PR verantwortet. Vath-Rees wünscht sich vor allem "mehr Öffentlichkeitsarbeit für die Mail Order World". Damit spricht sie wohl allen Ausstellern aus dem Herzen, denn die Messe war im Vorwege kaum beworben worden. "Es ist ein Manko, dass die Messe zu wenig promotet wird", glaubt auch Gunter Raible, Chef vom Lettershop Raible. Raible hatte seine Kunden und Interessenten vorweg selbst informiert. Ein Konzept, das aufgegangen ist, denn der Pforzheimer hat auf der Messe neue Kunden gewinnen können.
Auch bei der mcn tele.com ist man zufrieden. Laut Pressereferent Uwe Kirsche waren zwar überdurchschnittlich viele andere Aussteller auf dem mcn-Stand, trotzdem haben auch die Bad Homburger neue Kunden gewonnen. Kirsche plädiert dafür, mehr externe Messebesucher für die Mail Order World zu begeistern. Das dürfte gar nicht so schwer sein, denn schließlich müssen die Messebesucher keinen Eintritt zahlen, wie Ulrich Kuratli, Geschäftsführer der Schweizer MOS Mail Order Systems in Boswil lobend erwähnt. Er bilanziert: "Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, und es waren die richtigen Leute da." Auch Regina Wagner, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Data Select ist frohgemut: "Wir sind mit der Resonanz in diesem Jahr wieder zufrieden."
Trotzdem: "Die Veranstalter müssen sich etwas einfallen lassen, um die Messe interessanter zu gestalten", so Marcus Hinz, Sales Manager Vertical Market bei Royal Mail. Die Messe brauche mehr "Events, Pep und Action".
Bei den Veranstaltern hat man ein Ohr für derlei Kritik: Diana Goldbeck von Management Forum gelobt: "Wir haben schon in diesem Jahr mehr Zeit für die Messe eingeräumt. Dennoch wollen wir im kommenden Jahr noch eine ganze Ecke mehr tun, um der Messe mehr Besucher zuzuführen - dazu gehört auch mehr Werbung."
Fazit: Die Mail Order World wird von den Ausstellern wegen der hohen Besucherqualität positiv beurteilt. Sie wünschen sich allerdings längere Kongresspausen, mehr Messebesucher und mehr Werbung. Wenn diese Punkte optimiert werden, könnte eintreffen, was Gunter Raible prophezeit: "Wenn das so weitergeht, wird das mal eine kleine DIMA." vh
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