Schwarze Null für die Versender

31.12.2001 - Das Weihnachtsgeschäft sorgt für einen versöhnlichen Jahresabschluss

Das Weihnachtsgeschäft wird aller Voraussicht nach dafür gesorgt haben, dass die Versandhandelsbranche im Jahr 2001 eine schwarze Null schreibt. Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) in Frankfurt schätzt den Weihnachtsumsatz der Branche auf 1,5 Milliarden Mark - das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Versandhändler hatten es ebenso wie ihre Kollegen aus dem stationären Handel in diesem Jahr nicht leicht: Schon seit dem Sommer verzeichneten sie eine zunehmende Kaufzurückhaltung, die Terroranschläge im September und die Kon-junkturschwäche taten ihr Übriges, um die Deutschen vom Geldausgeben abzuhalten.

Der Gesamteinzelhandelsumsatz, an dem die Versender im Jahr 2001 wohl mit 5,6 Prozent beteiligt sein werden, hat aber zum Jahresende von all denen profitiert, die vor der Währungsumstellung schnell nochmal ihr (Schwarz-)Geld unterbringen wollten. Das wird zwar das Finanzamt nicht goutieren, die Händler aber freut´s.

"Das kommende Jahr wird für die gesamte konsumorientierte Branche schwer", sagt BVH-Präsident Klaus Wirth. So ist zum Beispiel die Währungsumstellung ein Risikofaktor: Werden die Deutschen die neuen Euros ängstlich hüten? Oder wird sich - wie beim vom Handel gefürchteten Fall des Rabattgesetzes - wider Erwarten gar nichts am Verbraucherverhalten ändern? Mehr noch als der Euro machen der gestiegene Dollar und die somit erhöhten Rohstoffpreise den Versendern Sorgen. Hält dieser Trend an, müssen die Preise erhöht werden.

Das Werbebudget der Versender werde besonders im Bereich Neukundengewinnung im Jahr 2002 wohl eher sinken, denn, so Wirth: "Es lohnt sich nicht, in schweren Zeiten viel Geld für Neukundenwerbung auszugeben."

Generell gilt: Wer sich spezialisiert, hat die besseren Karten. So rechnet der BVH mit einem steigenden Anteil an Spezialversendern. Diese profitieren nicht nur davon, dass der Facheinzelhandel schrumpft, sondern können ihren Kunden auch ein sehr viel größeres Sortiment bieten als ihr Pendant im Einzelhandel. Im US-Markt, der dem deutschen gemeinhin einen Schritt voraus ist, sind die Großkataloge laut Wirth bereits verschwunden. Trotzdem muss man diese Tendenz im Verhältnis sehen - noch immer werden rund zwei Drittel des auf rund 40 Milliarden Mark bezifferten deutschen Versandhandelsumsatzes von Universalisten erzielt.

Für alle Versender gilt gleichermaßen, dass sie die großen Profiteure des E-Commerce sind. Rund fünf Prozent des Versandhandelsumsatzes werden hier zu Lande über das Internet erzielt - das Weihnachtsgeschäft wird diesen Anteil noch einmal in die Höhe getrieben haben.

Übrigens: Die Versender machen sich zuweilen durch ihre eigene Leistungsfähigkeit das Leben schwer. So sind die Lieferfristen mittlerweile so kurz und die Services so zuverlässig, dass die Weihnachtsshopper erst kurz vor Heiligabend bestellen. Den Kunden, der schon im November Geschenke ordert, gebe es leider kaum noch, bedauert BVH-Geschäftsführer Dr. Thomas Steinmark augenzwinkernd. vh

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