19.09.2001 - Viele Werber vernachlässigen Ausländer in Deutschland als Zielgruppe.
Ausländer in der Werbung würden vor allem für Produkte ihrer Heimat eingesetzt, dabei seien sie durchaus nicht auf diese Produkte festgelegt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, für die das Institut Marplan im Auftrag der Zeitungsmarketing-Gesellschaft (ZMG) rund 3.264 Personen befragte. Untersucht wurden das Lese- und Konsumverhalten von in Deutschland lebenden Türken, Italienern, Spaniern, Griechen, Bürger des ehemaligen Jugoslawien sowie von Spätaussiedlern aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion.
Das Ergebnis wurde repräsentativ auf 5,3 Millionen Ausländer in Deutschland übertragen. Untersucht wurde in erster Linie, in welchem Maße ausländische Bürger die deutschen Tageszeitungen nutzen. Demnach lesen fast vier Millionen Ausländer in Deutschland die deutsche Presse, die Mehrheit davon mehrmals pro Woche, rund eine Million fast täglich. 31 Prozent der hiesigen Italiener und 29 Prozent der Spanier lesen die deutsche Presse täglich, bei den Türken sind es 16 Prozent und bei Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion 14 Prozent. Das hängt mit der Güte der Deutschkenntnisse bei den Gruppen zusammen, die sich nach Alter und Nationalität unterscheiden. Auffallend: Die meisten Befragten lesen nach Eigenangaben nur alle sieben bis 14 Tage Zeitungen in ihrer Muttersprache, die vor allem bei über 50-jährigen Lesern beliebt sind.
Das Haushaltsnettoeinkommen der ausländischen Zielgruppen liegt laut Studie mit durchschnittlich 3.800 Mark im Monat nur wenig unter dem der deutschen Haushalte mit 4.060 Mark. Viele Ausländer seien zudem äußerst markenbewusst und griffen weniger auf ausländische Produkte zurück, als angenommen.
Fazit: Ausländische Mitbürger sind eine wichtige Zielgruppe für die Werbelandschaft und können über die üblichen Werbekanäle gut erreicht werden. Werber sollten sie also in Deutschland gezielter ansprechen.
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