Wenig Trendsetting auf der Call Center Trends 2001

13.06.2001 - Familiäre Atmosphäre, gute Infos, doch kaum neue Angebote

Zum fünften Mal fand die Call Center Trends in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden statt, dieses Mal vom 29. bis zum 31. Mai. Die Call Center Trends ist gewachsen: Dieses Jahr präsentierten sich laut Veranstalter ComMunic 130 Aussteller auf 6.500 Quadratmetern, 3.212 Fachbesucher kamen zum Branchen-Treff und 450 Interessenten besuchten den parallel stattfindenden Fachkongress. Das entspricht einem Ausstellerplus von 25 und einem Besucherplus von 20 Prozent. Neue Trends erwiesen sich zwar als Mangelware, doch Aussteller und Besucher zeigten sich überwiegend zufrieden über gute Kontakte und eine stressfreie Atmosphäre.

Neben der Messe sorgten gleich vier Panels für eine umfassende Information der Fachbesucher: Im CRM-Forum ging es um Kundenbindung in jeglicher Form, wobei individualisierte Angebote eine große Rolle spielten. Das Führungskräfte-Panel zeigte, wie man die passende Führungskraft findet, anwirbt und fördert, die Help-Desk-Trends beschäftigten sich mit Anforderungsprofilen an die Mitarbeiter und technologischen Entwicklungen und das Round-table-Forum gab Gelegenheit zur Diskussion über Spezialthemen: Da ging es um das Customer-Care-Center in kleinen und mittelständischen Unternehmen oder um europäische Fallstudien im Call-Center-Bereich. Statt neuer Trends bestätigte die Messe eher bereits bekannte Strömungen wie E-Mail-Marketing, Multi-Channel-Management und Prozessoptimierung.
Aussteller und Besucher äußerten sich zwar nicht euphorisch, aber durchaus zufrieden über den Messeverlauf. Viele Unternehmen nahmen die Call Center Trends zu Anlass, um angemessen zu repräsentieren, stellten jedoch kaum neue Produkte oder Dienstleistungen vor. PR-Managerin Alexandra Sperl vom Veranstalter ComMunic in München zeigte sich dennoch zufrieden über den Messeverlauf: "Die Call Center Trends hat sich als B-to-B-Messe etabliert, sie ist keine Tütenträgermesse."
Die Besucherzahl sei sehr zufriedenstellend - auch wenn durch die Erweiterung der Messe auf drei Hallen der Eindruck eines Besucheransturms nicht aufgekommen sei. In der Tat war die Messeatmosphäre beinahe familiär, was gute und ausführliche Gespräche begünstigte.
Kaja von Campenhausen, Projektmanagerin für die Call Center Trends, betonte die breitere Produktpalette im Vergleich zum Vorjahr. Mehr Komplettanbieter hätten an der Messe teilgenommen, erstmals auch Telemarketer wie Walter TeleMedien und b u.w.
Karina Runde, Leiterin Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei b u.w in Osnabrück, zeigte sich positiv überrascht von der Call Center Trends: "Das Konzept Kongress und Fachmesse hatte uns eigentlich nicht überzeugt, wir waren etwas skeptisch. Aber unsere Erwartungen wurden übertroffen, unser Stand war immer gut besucht." Neues konnte auch Runde nicht entdecken. Sie meint, viele Aussteller hätten sich mit einem Standard-Messestand begnügt und sich zu wenige Gedanken über neue Produkte und Dienstleistungen gemacht. Es sei vielen Unternehmen hauptsächlich darum gegangen, Präsenz zu zeigen. b u.w will bei der nächsten Call Center Trends wieder dabei sein: Insgesamt sei die Erfahrung positiv gewesen, und man habe zumindest bei b u.w auch neues Geschäft generieren können. Die Fachbesucher seien mit konkreten Anliegen gekommen, völlige Neulinge habe es kaum gegeben.
Wolfgang Gutowski, Vertriebsleiter bei der mcn tele.com in Bad Homburg, war weniger zufrieden mit der Messe: "Auf der Call Center Trends haben wir erstmalig ausgestellt. Es war für uns ein Test, den wir wohl nicht wiederholen werden. Mein Eindruck war, dass die vom Veranstalter angekündigte Besucherzahl bei weitem unterschritten wurde. Wenn dem tatsächlich nicht so war, sondern alle Teilnehmer intensiv den Kongress besucht haben, lohnt sich für die Aussteller jedenfalls keine erneute Beteiligung."
Renate Hahne, Marketingleiterin bei Walter TeleMedien in Ettlingen, zeigte sich dagegen zufrieden mit der Messe. Das Besucheraufkommen sei zwar nicht sehr hoch, die Kontakte seien dafür aber umso besser gewesen. Insgesamt sieht Hahne die Chancen für Call-Center-Dienstleister optimistisch: "Einige Branchen brechen ein, dafür entsteht in anderen Sektoren plötzlich ein Bedarf für Call-Center-Dienstleistungen." Der Energiesektor sei ein wichtiger Zukunftsmarkt, der Pharmamarkt ein gutes Standbein und auch die öffentliche Hand greife immer mehr auf Call Center zurück, um die Services für die Bürger zu verbessern.
Die Call Center Trends diente also als Präsentationsplattform für eine selbstsichere Branche, die sich auch ohne bahnbrechende Neuheiten ihrer Wichtigkeit bewusst ist. Die nächste Call Center Trends, die vom 23. bis zum 25. April 2002 am bewährten Ort stattfinden soll, will sich noch mehr auf Themen wie Datenbanklösungen, Software, Helpdesk und Mehrwertdienste konzentrieren. go

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