15.09.2025 - Der europäische Data Act gilt ab jetzt verbindlich. Während Europas Unternehmen Datenwirtschaft gestalten sollen, fehlen in Deutschland klare Regeln, zuständige Behörden und Ansprechpartner. Bitkom warnt vor Chaos, Rechtsbruch und einem massiven Standortnachteil.
von Dominik Grollmann
Der Data Act ist nun in Deutschland Pflicht - doch vorbereitet ist das Land kaum. Nach 20 Monaten Übergangsfrist gibt es weder klare Verfahrensvorgaben noch benannte Aufsichtsbehörden.
"Deutschland manövriert sich nicht nur in einen Europarechtsbruch, sondern wird auch zu einem Bremsklotz für eine einheitliche europäische Auslegung", kritisiert Bitkom
-Präsident Ralf Wintergerst
. Auch wegen vieler neuer und ungeklärter Rechtsbegriffe und fehlenden Ansprechpartnern in der Verwaltung hatte in einer Bitkom-Studie im Frühjahr erst jedes hundertste Unternehmen (ein Prozent) den Data Act vollständig umgesetzt, gerade einmal weitere vier Prozent immerhin teilweise.
"Die Bundesregierung muss jetzt zügig ein Durchführungsgesetz zum Data Act verabschieden und perspektivisch eine Digitalagentur unter dem Digitalministerium gründen, die auch die Aufsicht zum Data Act übernimmt", so Wintergerst. Bis dahin sollten die Bundesnetzagentur und die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) für den Data Act zuständig sein, auch um eine Zersplitterung der Aufsicht in die einzelnen Landesdatenschutzbehörden zu vermeiden.
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