Tip Werbeverlag: Haushaltswerber müssen Portfolio ausbauen

09.04.2013 - Der Tip-Werbeverlag (Kaufland-Gruppe) befindet sich nach eigener Darstellung auf Wachstumskurs. Dabei muss das Unternehmen allerdings neue Wege gehen und das eigene Portfolio ausweiten. Im Gespräch mit ONEtoONE erklärt Geschäftsführer Andreas Riekötter, dass Haushaltswerber heutzutage mehr sind als "nur" Haushaltswerber.

"Ein moderner Haushaltswerber muss als Mediaberater für seine Kunden fungieren", so die Ansicht von Andreas Riekötter, Geschäftsführer vom Tip Werbeverlag. Das betreffe die Auswahl der Werbemittel, Vertriebskanäle und die Selektion des Verteilgebiets. Da der Stellenwert von Print "bei der jungen Generation deutlich abnehme", wohingegen Online und Mobile an Bedeutung gewännen, seien die Haushaltswerber in Zukunft gefordert, den Kunden "crossmediale Werbemöglichkeiten zu eröffnen, die alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen ansprechen", sagt Riekötter. Laut dem Tip-Werbeverlag-Geschäftsführer geht es dabei zunehmend auch um Leistungen, die über das eigentliche Werbemittel hinausgehen. "Unser Produktportfolio umfasst mittlerweile mehr als die bloße Haushaltswerbung. Viele unserer Kunden legen ebenso Wert auf vorgelagerte Dienstleitungen." So biete das Unternehmen auch die Möglichkeit des Drucks und der logistischen Abwicklung der Print-Objekte.

Crossmediale Werbung bei Kaufland

[f1]Der Haushaltswerber ist ein Unternehmen der Kaufland-Gruppe, die in Deutschland, aber auch in Polen, Kroatien und Rumänien, SB-Warenhäuser betreibt. Kernprodukt des Dienstleisters ist die Kaufland-Kundenzeitung "Tip der Woche". Darin können Unternehmen Beilagen buchen sowie die Mitverteilung von Prospekten. Außerdem bietet der Haushaltswerber neben der postalischen Werbung mittlerweile die Möglichkeit an, Kaufland-Instore-Radio oder Billboard-Werbung auf dem Gelände der Filialen zu buchen. "Unsere Kunden können von der hohen Besucherfrequenz in den Kaufland-Märkten profitieren. Hier sind auch weitergehende Werbekooperationen und Promotion-Aktionen vorstellbar", so Riekötter.

Der Tip Werbeverlag befindet sich Riekötter zufolge seit Jahren auf Wachstumskurs. "Das Beilagenvolumen konnten wir jährlich im zweistelligen Prozentbereich steigern. Hinzu kommt eine fortschreitende Verdichtung unserer Vertriebsstrukturen infolge der Expansion von Kaufland und damit eine Ausweitung unseres Zeitungstitels `Tip der Woche`." So seien im vergangenen Jahr mehr als 2,7 Milliarden Print-Objekte durch den Tip Werbeverlag zugestellt worden.

Trotz der voranschreitenden Digitalisierung glaubt Riekötter an die Print-Werbung. "Die klassische Haushaltswerbung hat durchaus noch ihre Daseinsberechtigung." Laut einer Deutsche-Post-Studie umfasst der Markt der Haushaltswerbung sieben Milliarden Euro und macht etwa neun Prozent des gesamten Werbemarktes aus. Digitale Werbeformen könnten die PrintWerbung keinesfalls ersetzen, meint er. "Ich sehe die neuen Werbeformen eher als Ergänzung zur Haushaltswerbung. Werbetreibende Firmen werden auch in Zukunft auf einen Mix unterschiedlicher Medien setzen, um die Kunden anzusprechen. Die Haushaltswerbung hat dabei ihren festen Platz."

[hl]Konsolidierung in der Branche [/hl]Nichtsdestotrotz geht Riekötter davon aus, dass die gesamte Branche weiter unter Druck geraten wird. "Ich rechne mit einer Umverteilung der Werbeausgaben zugunsten anderer Mediengattungen." Es werde in den kommenden Jahren eine Konsolidierung im Markt eintreten. "Grund hierfür ist zum einen der Kostendruck, der gerade im Bereich Haushaltswerbung stetig steigt. Hinzu kommt die aktuell andauernde Mindestlohndebatte, deren Ergebnis sicherlich Auswirkungen auf unsere Branche haben wird", prognostiziert er. Insgesamt werde der Markt mittelfristig mehrere Verteilstrukturen an einem Ort nicht mehr rechtfertigen können.

Der Tip Werbeverlag solle daher verstärkt zu einem Full-Service-Dienstleister umgebaut werden, der vor- und nachgelagerte Services ins Portfolio aufnimmt. "Ich bin überzeugt, dass wir gestärkt aus dem oben genannten Konsolidierungsprozess hervorgehen werden und dass die Marktaufteilung sich zu unseren Gunsten verschieben wird", zeigt sich Riekötter selbstbewusst. (kr)

[k]Dieser Artikel erschien am 25. März in ONEtoONE Ausgabe 04/13.[/k]

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