Inmobi-Studie

Mehr als die Hälfte der Deutschen lehnen Mobile-Werbung ab

31.05.2011 - Den Einstieg in den deutschen Markt hatte sich das Unternehmen Inmobi, Betreiber eines Netzwerkes für digitale Werbung auf mobilen Endgeräten, vermutlich anders vorgestellt. Mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher stehen Werbung auf dem Handy skeptisch bis ablehnend gegenüber - das ist das Ergebnis einer Studie, die Inmobi gemeinsam mit dem Marktforscher Comscore zum Deutschlandstart durchgeführt hat. Inmobi will als Dienstleister im Bereich Mobile Marketing gegen die Ablehnung ankämpfen.

Die Firma ist seit einem guten halben Jahr im hiesigen Markt aktiv. Inmobi betreibt ein Mobile Ad-Network und verkauft blind (also ohne, dass der Kunde weiß, wo genau seine Werbung eingeblendet wird) Werbeschaltungen in Apps und auf mobilen Websites. In diesem Bereich will sich das Unternehmen gegenüber hiesigen Konkurrenten wie Yoc oder Madvertise etablieren. Der European Sales Manager Sascha Kruse (früher unter anderem für Scholz & Friends tätig) verantwortet als Erster den Vertrieb in Deutschland; ein festes Büro gibt es noch nicht, ist aber geplant.

Um ein besseres Verständnis für das Potenzial von Mobile-Werbung hierzulande zu bekommen, hat das Unternehmen, mit Wurzeln in Indien und mittlerweile 13 Büros in zwölf Ländern, die Marktstudie durchgeführt. Das Ergebnis: Nur 30 Prozent der Deutschen sind gegenüber Mobile-Werbung positiv eingestellt - das sind 17 Prozentpunkte weniger als der europäische Durchschnitt. Der Anteil der eher abgeneigten Verbraucher ist in Deutschland dafür 15 Prozentpunkte höher als im Rest Europas.

Skepsis gegenüber Targeting

Erst wenn sie einen finanziellen Vorteil daraus schöpfen könnten, wären die hiesigen Verbraucher eher bereit, die Werbung zu akzeptieren. So würden 40 Prozent der Nutzer mobile Werbung in jedem Fall annehmen, wenn sie dafür kostenlose Apps
bekämen, 37 Prozent wären positiver gestimmt, wenn sie einen zehnprozentigen Rabatt auf ihre Telefonrechnung erhielten. Den Vorteil von hoch personalisierten Anzeigen sehen die Verbraucher demgegenüber offenbar deutlich geringer - 34 Prozent der Verbraucher lehnen diese sogar generell ab.

Die Studie basiert auf qualitativen Interviews, der Auswertung von mehr als 20.000 Fragebögen aus 14 Ländern sowie den Erkenntnissen aus dem bestehenden Werbenetzwerk von Inmobi. Durch internationale Vermarktungskunden, deren Apps und Dienste auch in Deutschland genutzt werden (beispielsweise der Wetterdienst Accuweather), verfügte Inmobi schon vor dem offiziellen Deutschlandstart über Informationen über den deutschen Markt.
Eigenen Angaben zufolge verzeichnet das Inmobi-Werbenetzwerk weltweit 31,9 Milliarden Werbesichtkontakte pro Monat.

Die Inmobi-Studie zeugt zwar von der Skepsis der deutschen Verbraucher, beinhaltet aber auch Positives für Mobile-Werber: So ist der Markt im Beobachtungszeitraum von Dezember 2010 bis März 2011 um 50 Prozent auf ein Volumen von rund 519 Millionen Impressions gewachsen. Hoffnung dürfte Inmobi auch in die jüngeren Nutzer setzen, denn bei den deutschen Verbrauchern unter 45 Jahren ist die Akzeptanz von Mobile-Werbung mit 45 Prozent höher.

Google zieht an Apple vorbei

Zurzeit werden 80 Prozent der Sichtkontakte noch über mobile Websites erzielt. In den USA sei der Anteil von Einblendung in Apps mit 60 Prozent schon deutlich höher. Bei den Apps dürfte der Android Market in Deutschland künftig eine große Rolle spielen: Googles Betriebssystem Android vollzog im Beobachtungszeitraum einen kometenhaften Anstieg: Mit einem Marktanteil von knapp 50 Prozent ist es an Apple vorbeigezogen. (re)

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