25.05.2011 - Die Leitveranstaltung für die Dialogbranche öffnet sich stärker für neue Medien. Bettina Focke, Projektleiterin der Nürnbergmesse für die Mailingtage, will sich künftig stärker an den Bedürfnissen der Branche orientieren. "Die Mailingtage dürfen nicht statisch sein", sagt sie. Im Gespräch mit ONEtoONE sprach sie über die Neuausrichtung des Messe und des begleitenden Rahmenprogramms und über ihre Erwartungen zu den 12. Mailingtagen am 8. und 9. Juni.
"Wir haben gemerkt, dass wir das, wofür die Mailingtage stehen, nämlich den crossmedialen Dialog, nach außen deutlicher kommunizieren müssen", sagt Focke. Man habe den Eindruck gehabt, dass dieses Alleinstellungsmerkmal der Veranstaltung bei den Ausstellern und Besuchern nicht 100-prozentig angekommen war. "Daher war der erste logische Schritt die Überarbeitung der Optik der Mailingtage."
Bettina Focke ist seit dem Start der Dialogmarketingveranstaltung im Team und seit Anfang 2011 Projektverantwortliche. "Für die Mailingtage 2011 haben wir uns darauf konzentriert, das neue Konzept der Fachmesse und des Rahmenprogramms umzusetzen und Feedback von Besuchern und Ausstellern zu erhalten", sagt sie. Erst der zweite Schritt werde sein, dass sich daraus resultierend die Aussteller- und Besucherzahlen erhöhen.
Die analoge und die digitale Hand, - das neue Keyvisual der Mailingtage - sollen symbolisieren, dass die Veranstaltung sowohl die klassische Print- als auch die digitale Kommunikation umfasst (Kreation: Saint Elmo`s). "Gleichzeitig haben wir im Vorfeld die Besucher und Aussteller der Mailingtage noch stärker als bisher über ganz verschiedene Medien angesprochen, das war eine logische Folge der Neuausrichtung", so Focke. Dafür wurde Jam & Chips, ein Geschäftsbereich der 4iMedia Agenturgruppe, verpflichtet. Jam & Chips entwickelte eine umfangreiche Web-2.0-Kampagne, um Beiträge rund um das Dialogmarketing in Social-Media-Kanälen wie Youtube, Facebook, Xing und Twitter zu verbreiten.
[f1]Aber allein mit einem neuen Outfit und einer "digitaleren" Kommunikation kann es natürlich nicht gelingen, eine Branchenveranstaltung neu aufzustellen, das ist auch der Nürnbergmesse klar. "Wir haben die Inhalte in allen Bereichen der Mailingtage überarbeitet. Am deutlichsten werden die Neuerungen aber bei den Foren." Erstmals sind diese in zwei Ebenen gegliedert. Auf der ersten Ebene gibt es sechs spezifische Branchenforen mit je zwei Themenschwerpunkten, statt wie bisher nach Kommunikationskanälen strukturierte Foren. "Auf der zweiten Ebene wird es in jedem Forum um die crossmediale Ansprache der Kunden dieser speziellen Branche gehen. Wir wollen so den Besuchern der Mailingtage zielgruppengenauere Ansätze vermitteln und dabei den Spagat zwischen Print- und Digital-Kommunikation schaffen, den auch unsere Kunden bewältigen müssen." Mit der neuen Forenstruktur sollen Fragen nach branchenspezifischer Kommunikation besser beantwortet werden. "So können die Besucher auch nach nebenan gehen und sich von Dialogmarketinglösungen in anderen Branchen inspirieren lassen", meint Focke.
Um dem Anspruch des medienübergreifenden Dialogs gerecht zu werden, wurde 2011 mit der Social Media Area eine weitere Plattform ins Leben gerufen. "Wir haben für die Social Media Area mit dem BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) einen kompetenten Partner gefunden, der uns bei diesem aktuellen Sonderthema unterstützt", so die Projektleiterin. "Die Social Media Area soll nicht nur inhaltlich ein interaktives Format zum Thema haben, sondern wurde auch von der Umsetzung her offener gestaltet, um sich von den Foren abzuheben und dem Medium gerecht zu werden." Verschiedene Referenten werden an beiden Tagen über Social-Media-Trends informieren, zudem können sich Besucher außerhalb der Vorträge beraten lassen. "Damit wollen wir den Dialog zwischen den Teilnehmern fördern und die Gelegenheit bieten, spezifische Fragen an anwesende Experten zu stellen. Außerdem werden wir Arbeitsstationen bereitstellen, die es vor Ort erlauben, anhand von Beispielen die Welt des Social Web zu erklären."
[hl]Mehr Raum für Kreation[/hl]Frischer Wind weht auch durch den kreativen Part der Mailingtage. Die bisherige Sonderschau Kreation wird Focke zufolge deutlich interessanter und ansprechender gestaltet und läuft nun unter dem Titel "Kreativ-Galerie". "Wir haben den ganzen Bereich optisch hervorgehoben und versucht, ihn dynamischer, im Sinne einer Galerie, aufzubauen. So werden die Exponate auf Säulen präsentiert, die locker angeordnet sind, dazwischen befinden sich erstmals Stände von Agenturen sowie ein Bar-Bereich, in dem sich die Besucher in Ruhe austauschen können." In einem ebenso neuen Mustershop gibt es die Kreativ-Beispiele erstmals auch zum Anfassen. Damit sei es noch einfacher, sich zu inspirieren. Die Idee, Agenturen die Möglichkeit zu geben, sich mit einem Stand zu präsentieren, ist laut Focke besonders gut angekommen. "Die zehn verfügbaren Plätze waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Wir hatten gut doppelt so viele Interessenten, die sich gern über die Exponate hinaus präsentieren wollten."
Dieses Jahr soll die digitale Welt ebenfalls in der Kreativ-Galerie stärker Einzug erhalten. So werden nach Aussage der Projektleiterin im Rahmen des Mustershops Monitore installiert, auf denen Agenturen, beispielsweise mit Filmen, die digitalen Formen des Kundendialogs abbilden können.
Auch beim Kongress, der die Mailingtage begleitet, wird es ein neues Konzept geben, dass sich stärker nach den Teilnehmern richtet. "Viele unserer Besucher haben immer weniger Zeit. Daher entstand die Idee, den Kongress in Modulen buchbar zu machen", erklärt Focke. So können sich die Besucher für einen der vier Themenblöcke entscheiden und diesen separat buchen.
Inhaltlich geht es beim Kongress 2011 nicht auf den ersten Blick um Dialogthemen wie in den Foren. "Im Kongress wagen wir einen Blick in die Zukunft und sehen uns neue Medien an, die sich auch in Richtung Dialog entwickeln können."
[hl]Das Niveau des Vorjahres erreichen[/hl]Dass die Mailingtage in Nürnberg - trotz des neuen Konzepts - dieses Jahr Rekorde brechen werden, ist eher unwahrscheinlich. Hier bleibt Veranstalterin Focke realistisch. "Wir hoffen, dass wir bei den Aussteller- und Besucherzahlen an das Niveau des vergangenen Jahres anknüpfen können. Wie erfolgreich wir mit der Neuausrichtung wirklich sind, werden wir aber erst während und nach der Messe selbst feststellen können." Daher würden auch in diesem Jahr die Meinungen und Eindrücke der Aussteller und Besucher im Rahmen einer Umfrage und in persönlichen Gesprächen ermittelt, um ein möglichst unmittelbares Feedback zu erhalten.
Laut Focke sind in diesem Jahr viele der neu angesprochenen potenziellen Aussteller erst einmal als Besucher vor Ort. "Wir werden sehen, ob wir mit unserem Konzept überzeugen und neue Aussteller für das kommende Jahr gewinnen können." Ob dann allerdings das Rahmenprogramm genauso aussieht wie in diesem Jahr, will die Mailingtage-Verantwortliche nicht versprechen: "Wir werden sehen, wie sich der Markt entwickelt. Es gibt immer neue Trends, und die Mailingtage dürfen nicht statisch sein, sondern müssen diesen Trends folgen. Am neuen Keyvisual werden wir aber erst einmal festhalten." Auch der Name der Mailingtage bleibt. "Schließlich ist er ein wichtiges Wiedererkennungsmerkmal der Veranstaltung."
Noch nicht entschieden ist, was aus dem 2011 ausgesetzten Mailingtage-Award wird. Stattdessen wird am 7. Juni der vom Deutschen Dialogmarketing Verband (DDV) ausgelobte Kundenpreis Eddi verliehen, der laut Focke nach einer neuen Plattform suchte. "Wir werden auch hier sehen, wie die Kunden darauf reagieren, und sehen, was kommendes Jahr passiert."
Mit dem frischen Outfit, der (Social-Media-)Kommunikation im Vorwege und dem Programm der Foren, Workshops und des Kongresses sowie der Konzeption der Kreativ-Galerie und Social Media Area ist es der Nürnbergmesse offenbar gelungen, ein rundes Paket für die crossmedialen Mailingtage zu schnüren. Ob sich dann die Dialogmarketingbranche auch in der Praxis überzeugen lässt und richtungweisende Impulse für das kommende Jahr erhält, wird sich am 8. und 9. Juni in Nürnberg zeigen. (kb)
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