Social-Media-Experiment

April experimentiert mit der Community

24.05.2011 - Vierzehn Tage lang haben Online-Nutzer ab heute die Möglichkeit, Teil eines Social-Media-Experiments zu werden und eine Werbekampagne für ein neues Finanzprodukt zu konzipieren. Der Finanzdienstleister April Financial Services und die Online-Agentur Dotkomm haben das Projekt entwickelt und sprachen mit ONEtoONE über das Experiment und ihre Erwartungen.

April Financial Services hat seine Wurzeln in Frankreich. Im deutschen Markt vertreibt der Finanzdienstleister seine Produkte vor allem im B-to-B-Bereich über Banken und Versicherungen. Nun wurde mit der Einkommensabsicherung "Sicher & solvent" erstmals ein Endkundenprodukt entwickelt, das April ausschließlich online vertreibt. Um das Produkt bekannt zu machen, hat sich der Finanzdienstleister gemeinsam mit der Agentur Dotkomm auf ein Experiment eingelassen. Dabei soll über die sozialen Netzwerke eine Werbekampagne konzipiert werden. Der Ausgang des Experiments ist völlig offen.

"Für April ist es das erste Mal, dass wir uns in Deutschland an Endkunden wenden. Da unser Mutterkonzern in Frankreich für innovative Kommunikation bekannt ist, wollten wir auch hier neue Wege gehen", sagt Lutz Göhler, Vorstandsvorsitzender bei April Financial Services gegenüber ONEtoONE. "In den Medien wird so viel über die Möglichkeiten geschrieben, die Social Media bietet und, dass sie niemand bisher richtig nutzt oder sich traut zu nutzen. Also haben wir uns entschieden dieses Experiment zu wagen."

Ab heute sitzen drei junge Kreative für 14 Tage in einem Raum zusammen und entwickeln, gemeinsam mit Nutzern von sozialen Netzwerken eine Kampagne für das neue Finanzprodukt. Dabei soll es vorab keine Einschränkungen geben, die die Medien oder das verfügbare Budget betreffen. "Die Auswahl der drei Nachwuchs-Kreativen war schon ein Teil des Experiments", erklärt Ralf Pispers, Geschäftsführer von Dotkomm Rich Media Solutions. "Wir haben Ausschreibungen an Unis gemacht und viele Bewerbungen erhalten. Das ausgewählte Dreier-Team ist jetzt eine gute Mischung aus Social-Media- und Kamera-affinen jungen kreativen Menschen." Diese drei sitzen ab sofort gemeinsam zusammen, und sollen ihre Ideen über Social-Media-Kanäle wie Facebook, Xing, Skype und Youtube verbreiten und dabei die User der Netzwerke einbeziehen. Von 10 bis 19.30 Uhr, an sieben Tagen in der Woche wird ein Live-Stream in den sozialen Medien laufen.

Die Community soll selber Vorschläge für die Kampagne machen und diese wiederum bewerten und weiterentwickeln. "Ein Videoteam von Dotkomm wird Präsentationen der besten Vorschläge regelmäßig aufzeichnen und in die sozialen Netzwerke stellen", so Pispers. "Für die übrige Kommunikation mit der Community auf allen Kanälen ist das Team selbst verantwortlich. Dabei können die drei auch über Skype und Facebook mit dem Vorstand von April in Kontakt treten, wenn sie Fragen haben."

Auch wenn es keine Vorgaben zur Kampagne gibt, wird das Kreativ-Team zu Beginn einige Informationen über die Zielgruppe und die Produktpositionierung festlegen "und natürlich entsprechende Fragen aus der Community beantworten", sagt Pispers. "Am Ende werden wir sehen, ob eine solche Aktion überhaupt funktioniert und wie", ergänzt April-Vorstand Göhler. "Uns geht es natürlich schon darum, dass Kampagnenkonzepte erarbeitet werden, die wir dann auch umsetzen können. Dabei können sich die Vorschläge auch von Social Media entfernen. Für die Umsetzung ist es einfach wichtig, dass die Kampagnen zu unserem Geschäftsmodell passen."

Nach 14 Tagen soll laut Dotkomm der Vorstand von April in den Team-Raum gehen und dort die besten Konzepte vorgestellt bekommen. Dann wird auch entschieden, welche Kampagnenidee gewinnt. Das ganze wird wie zuvor live gestreamt. "In die Endbewertung fließen dabei auch die Bewertungen der Community, in Form von Diskussionen oder beispielsweise "likes", mit ein. Auch wenn das Budget später für eine Kampagne geringer ausfällt, kann diese dennoch auf Grund ihrer Kreativität der Sieger werden", so Pispers.

Laut Agentur und Unternehmen gibt es eigentlich keine Konstellation, in der man das Experiment abbrechen würde, außer die drei Kreativen werden in irgendeiner Art extrem angegriffen. "Und auch wenn kein Input aus den sozialen Netzwerken kommt, wird zumindest das Team etwas entwickeln", so Pispers.

Dass die Aktion deutliche Branding-Effekte erzielen wird, ist nicht die Hoffnung von April und Dotkomm. Dennoch gehen sie davon aus, dass sie mit dem Experiment wichtige Informationen über die Zielgruppe und damit für künftige Maßnahmen erhalten werden. "Inwiefern Social Media und die für die Aktion genutzten Kanäle anschließend bei April verwendet werden, entscheidet sich erst nach dem Experiment. Beispielsweise könnten die sozialen Netzwerke als Rückkanal zum Produkt dienen", sagt Pispers. (kb)

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