16.03.2011 - Die Österreichische Post peilt unter anderem über ihre Beteiligung an Meiller GHP in diesem Jahr eine Gewinn-Marge von zwölf Prozent an. Hoffnungen setzt der Postdienstleister zudem auf steigende Umsätze im E-Commerce und bei Werbesendungen. Genau wie bei der Deutschen Post geht es aber auch bei der Österreichischen Post nicht ohne erhebliche Sparanstrengungen.
Ein Blick auf die jüngst vorgelegten Zahlen zeigt, dass sich die Österreichische Post ganz ordentlich entwickelt. Im Geschäftsfeld Infomail (adressierte und unadressierte Werbesendungen) erhöhte sich der Umsatz 2010 im Vergleich zum Vorjahr nach Darstellung der Österreichischen Post um 1,8 Prozent, das ist immerhin ein Plus von 9,6 Millionen Euro. Gewonnene Neukunden hätten die Ausfälle von Großkunden aus dem Jahr 2009 mehr als kompensieren können, so der Konzern. Impulse seien darüber hinaus vom Versandhandel und durch die Wahlen 2010 gekommen. In Summe sei eine positive Volumensentwicklung - allerdings mit geringeren durchschnittlichen Sendungsgewichten - zu registrieren.
Auch ein Blick auf das Geschäft mit Mail Services ist interessant. So habe sich der Direct-Mail-Produzent Meiller Direct 2010 umsatzmäßig "nahezu stabil" entwickelt, teilte die Österreichische Post mit. Meiller Direct war Ende 2010 in ein Joint Venture mit der Schweizerischen Post eingebracht worden. Das neu entstandene Unternehmen Meiller GHP - die Österreichische Post hält daran 65 Prozent - wird seitdem konsolidiert.
[f1]Offenbar setzt die Österreichische Post große Hoffnungen in Meiller GHP. Im Rahmen des Strategieprogramms des Konzerns würden eine Reihe operativer Maßnahmen umgesetzt, um sowohl umsatzseitige Wachstumschancen zu nutzen als auch kostenseitige Einsparungspotenziale zu realisieren, so die Post. "Ziel ist es, die hohe Ertragskraft zu erhalten und eine nachhaltige EBITDA-Marge von zehn Prozent bis zwölf zu erzielen", sagte Generaldirektor Dr. Georg Pölzl für den gesamten Konzern. Auch für das Jahr 2011 sei diese Bandbreite gültig. Pölzl: "Nach der veränderten Konsolidierungsform der Gesellschaft Meiller GHP wird das obere Ende dieser Bandbreite angestrebt."
Insgesamt sieht es in der Division Brief bei der Österreichischen Post allerdings nicht so rosig aus. Der Umsatz im Geschäftsfeld Briefpost ging 2010 im Vergleich zu 2009 um 2,5 Prozent oder 18,9 Millionen Euro zurück. In der gesamten Division Brief sank der Umsatz um 0,5 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro.
Dies wird ausgeglichen durch die Division Paket & Logistik. Die Österreichische Post verzeichnete 2010 im Vergleich zu 2009 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 802,0 Millionen Euro. Die Gründe hierfür liegen in der steigenden Bedeutung des E-Commerce. Dieses Jahr rechnet die Österreichische Post beim Paketversand mit einem Umsatzplus von sechs Prozent.
Der gesamte Konzern steigerte sein EBIT 2010 um fünf Prozent auf 156,9 Millionen Euro. Wermutstropfen: Die Zahl der Mitarbeiter ist im Jahresdurchschnitt um genau 952 auf 25.969 reduziert worden. Auch bei Meiller GHP ist in diesem Jahr bekanntlich ein deutlicher Personalabbau geplant. (te)
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