Versandhandel

Katalog-Portale: Die Erfolgsparameter

28.09.2010 - Die Schnittstelle zwischen Katalog und Web, von der Versandhandelsprofis so gern reden, existiert bereits seit Jahren. Es handelt sich um allseits bekannte Internet-Portale, über die sich die Verbraucher ihre Lieblingskataloge einfach und kostenlos nach Hause schicken lassen können. So unscheinbar diese Katalog-Portale bisweilen auch auftreten mögen: Sie sind erfolgreich, und sie sind lukrativ. ONEtoONE hat sich die drei größten Portale einmal etwas genauer angesehen.

von Martin Teschke

123Kataloge.de

[f1]123Kataloge.de ist ein Service des privaten Zustelldienstleisters Prime Mail und seit September 2008 online. Die Katalog-Anbieter können eigenständig eine unbegrenzte Anzahl von Katalogen auf die Plattform stellen und diese jeweils in bis zu fünf verschiedenen Rubriken bzw. Themenwelten einordnen. Stellen Unternehmen ihre Kataloge selbst in das Online-Portal ein, ist dies kostenlos. Die Distanzhändler erhalten vorqualifizierte Kundenadressen. Prime Mail prüft per Double-Opt-in-Verfahren, ob die Katalogbestellung wirklich gewünscht und die Adresse korrekt ist. Dabei gibt der User zunächst die Bestellung auf und erhält eine E-Mail, die zur Bestätigung zurückgeschickt werden muss. Erst dann erfolgen die Weitergabe der Adresse und der Versand des Kataloges.

Das Portal zählte im August dieses Jahres 664 Katalog-Einträge von 287 Versendern; im Dezember sollen es 720 Einträge und 299 Versender werden. Monatlich besuchen 22.000 User die Seite; 2.700 davon bestellen pro Monat insgesamt 8.600 Kataloge. Jeder Besteller ordert im Durchschnitt 3,2 Kataloge und sieht sich 9 Seiten an; die Viewtime beträgt durchschnittlich 4,5 Minuten. Der grundsätzliche Unterschied zwischen 123Kataloge.de und anderen Portalen ist, dass Prime Mail nicht mit den generierten Adressen handelt. Jede gewonnene Adresse kostet den Katalog-Einsteller nichts. Prime Mail verdient an der Einstellservicegebühr (Höhe je Katalog: 123 Euro) und an der Auslieferung der Kataloge, die über das Portal bestellt werden. Beworben wird das Portal über Suchmaschinenmarketing und Anzeigen. Derzeit überlegt der Anbieter noch, ob auch Radio-Spots in Frage kommen. Werbeagentur ist Media Mirror in Hamburg.

Neben den bereits etablierten Dienstleistungen plant Prime Mail mittelfristig folgende Services: Bookmarks; Kunden empfehlen Kataloge per Mail weiter; Kunden, die diesen Katalog bestellt haben, interessieren sich auch für diese Kataloge; Werbung in sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook; Einbettung von Blätterkatalogen sowie Zufriedenheits-E-Mails nach der Bestellung.

[hl]Katalog.com[/hl][f2]Katalog.com hat rund 500 Kataloge im Angebot, die allesamt online per Drag`n Drop bestellbar sind. Monatlich werden 200.000 Kataloge geordert. Durch die themenbezogene Präsentation von Katalogen aller Art gewinnt Katalog.com mit Hilfe einer selbst entwickelten CMS-Software User, die gezielt nach Katalogen suchen. Über die Präsentation der Kataloge, die Übermittlung der Adressen von Katalog-Anforderern sowie die Weiterleitung der User zu ausgewählten Website-Inhalten der Anbieter erzielt Katalog.com dann Erlöse von den Katalog-Anbietern. Weitere Einnahmen werden aus Sonderwerbeformen (Katalog der Woche), Zusatzplatzierungen (Monatsthemen-Specials) und Gewinnspielen erzielt.

Zu den Dienstleistungen gehören beispielsweise online blätterbare Kataloge, ein Social-Bookmark von Facebook und ein Nachrichten-Blog zu Versandhandelsthemen. Im Aufbau befindet sich eine Rubrik für besondere Vorteilsangebote aus dem Tourismusbereich. Geworben wird mit Google Adwords und in Fachzeitschriften.

[hl]Katalog-Kiosk.de[/hl][f3]Mit Katalog-Kiosk.de bieten die Kiosk Online-Dienste (KOD) ein Verzeichnis von mehr als 2.000 Print-Katalogen an. Von den eingetragenen Katalogen aus Versandhandel und Reisebranche sind etwa 200 direkt über das Portal bestellbar. Monatlich werden bis zu 100.000 Katalog-Bestellungen und fast ebenso viele Newsletter-Abonnenten generiert. Dabei werden jeden Monat etwa 50.000 neue User gewonnen, die durch den KOD- Newsletter regelmäßig über weitere Gratis-Angebote auf dem Laufenden gehalten werden.

Durch die Buchung eines Bestellscheins auf dem Portal beauftragt ein Kunde KOD mit der Generierung von Bestellungen. Abgerechnet wird pro vermittelte Bestellung bzw. valide Adresse. Als Marketinginstrument nutzen die KOD neben der Vermarktung des Portals über Suchmaschinen ihr eigenes Partnernetzwerk. Produkt-Teaser werden in unterschiedlicher Weise auf themenspezifischen Web-Seiten eingebunden und so Traffic auf das Katalog-Portal geführt.

Darüber hinaus werden einzelne Katalogkampagnen bei Partnern in Registrierungsprozesse eingebunden. So kann ein User beispielsweise bei der Anmeldung zu einem privaten Free-Mail-Account auf GMX.de oder Web.de ausgewählte Kataloge gleich mitbestellen. Durch entsprechendes Setzen eines Häkchens fordert der User einen Katalog an, und die Bestellung wird umgehend zum Anbieter weitergeleitet.

KOD betreibt auch Newsletter-Kiosk.com und Trend-Kiosk.de. Neu im Angebot ist Gutschein-Kiosk.com. Der Versandhandel hat hier die Möglichkeit, seine Gutscheine zu listen, wobei bei der Gutscheinbestellung zusätzlich die Mail-Permission für den jeweiligen Anbieter erhoben wird.
(Alle erwähnten Zahlen beruhen auf Angaben der Betreiber.)

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