28.06.2010 - Der Online-Händler Myfab hat sich viel vorgenommen. Das Unternehmen um Gründer und CEO Stéphane Setbon ist angetreten, um den Markt für Designmöbel und Einrichtungsgegenstände aufzumischen.
Myfab bietet Premiummöbel zu Fabrikpreisen an. "Statt aus einem festen Warensortiment auszuwählen, entscheidet der Kunde mit, welche Produkte angeboten werden", sagt Setbon. Erst nach der Bestellung starte Myfab überhaupt den Herstellungsprozess, auch die Lieferung der Ware erfolge ohne Zwischenhändler von der Produktionsstätte direkt zum Endkunden. So könne Myfab bis zu 80 Prozent der Kosten einsparen. Außerdem würden Kostenfaktoren wie Überproduktion, Lager- sowie Ladenmieten konsequent ausgeschaltet.
Die Strategie funktioniert. Myfab kann laut Setbon auf 160.000 Kunden sowie 500.000 Mitglieder verweisen. Und auch auf Investorenseite laufe es rund. So konnte das Unternehmen bereits zum Start im April 2008 laut eigenen Angaben mehr als zwei Millionen Euro von Business Angels aufnehmen. Zum Markteintritt in Deutschland im September 2009 gewann Myfab die Risikokapitalgesellschaften BV Capital sowie Alven Capital. "Beide investierten zusammen mehr als fünf Millionen Euro", so Setbon weiter. Aktuell konnte zudem die PPR-Gruppe als Minderheitsaktionär an Bord geholt werden. Durch diese Verbindung wurde wiederum eine operative Partnerschaft mit deren Tochtergesellschaft, dem Heimtextilien- und Möbelhersteller Conforama, möglich. Zusammen sollen nun neue Projekte entwickelt und das Angebot weiter ausgebaut werden.
"Designer machen unsere Plattform zu einer Kreativfabrik, und sie beweisen gemeinsam mit uns, dass Designmöbel auch für den Normalverbraucher erschwinglich sind", sagt Setbon. Myfab würde den Kreativen die Möglichkeit geben, ihre Produkte direkt am Markt zu testen.
Die Idee dafür basiere auf einem Crowdsourcing-Ansatz: So könnten Kunden zunächst für einen Designentwurf stimmen. Erhalte dieser genügend Stimmen, gehe es in die Produktion. Fabriziert werde das Angebot schließlich erst, sobald eine bestimmte Anzahl an Bestellungen im Unternehmen eingegangen seien. "Myfab ist eine ideale Testumgebung. Eine Idee, die sich hier nicht bewährt, wird auch sonst nicht aufgenommen werden", ist Setbon überzeugt.
Neben dem Mitbestimmungsrecht der Konsumenten unternehme Myfab jedoch noch mehr in puncto Kundenbindung. So würde ein Customer-Service-Team Kundenanfragen per E-Mail sowie Telefon schnellstmöglich beantworten. Auch in sozialen Netzwerken und Blogs ist das Unternehmen aktiv. Zwar monitore Myfab laut Setbon im Moment nur, doch werde hier bereits die Verstärkung der Aktivitäten geplant. Den Bereich Mobile bewertet Setbon hingegen als weniger wichtig für sein Geschäftsmodell.
Dass man als Geschäftsmann oder Designer vergeblich eine schnelle Kontaktmöglichkeit in Form einer Telefonnummer zu Myfab sucht, lässt Setbon nicht gelten. Auch für diese Zielgruppen stünde schließlich die normale Kunden-Hotline zur Verfügung. "Um die Anfragen jedoch genauer bearbeiten zu können, ist es besser, uns schriftliche Anfragen zukommen zu lassen. Diese werden dann an die entsprechende Abteilung weitergeleitet und zeitnah bearbeitet", erklärt Setbon das Myfab-System. (sl)
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