28.11.2006 - Die Karstadt Quelle AG strukturiert ihre Versandhandelssparte um. Neckermann.de soll an die Börse gebracht oder verkauft werden; Quelle steigt ins Teleshopping ein.
Das sind aber noch nicht alle Veränderungen, die der Konzern jetzt bekannt gab. So will Karstadt Quelle die gerade erst sanierte Service Group abstoßen. 14 Call-Center, fünf Logistikstandorte und IT-Dienstleister mit insgesamt 10.000 Beschäftigten sollen als Ganzes oder in Teilen verkauft oder mit einem strategischen Partner betrieben werden.
"Nach einer intensiven Phase der Sanierung gehen wir nun an die Neuausrichtung unserer Geschäfte", sagte Marc Sommer, Chef der Versandhandelssparte von Karstadt Quelle. "Quelle und neckermann.de sind die Nummer 1 und 3 im deutschen Versandhandel. Beide sind stark im Universalhandel, der gehörig unter Veränderungsdruck geraten war. Wir geben Neckermann.de an die Börse und konzentrieren uns auf den Marktführer Quelle, der als modernes Multi-Channel-Unternehmen gut aufgestellt ist. Wir konzentrieren unsere Kräfte, stärken damit den Gesamtbereich und reduzieren die starke Konzentration auf den Universalversand."
Neckermann soll bereits 2007 an die Börse gebracht oder eben verkauft werden. Quelle hingegen will den E-Commerce forcieren und ins Teleshopping einsteigen. Zudem will Quelle - genau wie Hauptkonkurrent Otto - mit monatlich erscheinenden Katalogen schneller als bisher aktuelle Mode und Trends anbieten.
Beim Spezialversand mit seinen heute europaweit agierenden 18 Spezialversendern konzentriert sich das Unternehmen auf drei Segmente: Die Zielgruppe der "Golden Ager" 60 plus (z.B. Peter Hahn), das Premium-Segment (z.B. Elegance) sowie das Segment der Communities (z.B. Baby-Walz oder Hess Natur). Von Spezialversendern, die außerhalb dieser drei Segmente liegen, will sich der Konzern kurz- bis mittelfristig trennen und stattdessen passende Unternehmen innerhalb dieser Zielgruppen hinzukaufen.
Was für das Deutschlandgeschäft des Versandhändlers gilt, trifft auch auf die Aktivitäten im Ausland zu: Sie werden spürbar umgekrempelt. Karstadt Quelle will sich auf Mittel- und Osteuropa sowie den deutschsprachigen Raum konzentrieren. Insbesondere soll - ähnlich wie bei Otto - das Geschäft in Russland ausgebaut werden. Die Quelle-Aktivitäten in Frankreich, Portugal und Spanien sollen hingegen verkauft werden. Die Standorte Belgien und Niederlande stellen im Januar ihre Geschäfte ein.
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