04.08.2005 - Arbeitskreis für Diskussion über Software-Patente eingerichtet
Arndt Groth bleibt für weitere zwei Jahre Präsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Der Geschäftsführer des Online-Vermarkters Interactive Media wurde auf der Mitgliederversammlung des BVDW mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Das Gleiche gilt für die Vizepräsidenten Axel Schmiegelow von der Agentur denkwerk und Christoph von Dellingshausen (Hawk Consulting und Marketing).
Neu im Präsidium sind Pixelpark-Geschäftsführer Ravin Mehta und Harald Fortmann von 24/7 real Media, die sich bei den Vizepräsidentenwahlen gegen Daniel Treplin vom Hightext Verlag und den bisherigen Vizepräsidenten Peter Polzer (Fujitsu Siemens) durchsetzten. Präsidiumsmitglied Rudolph Gallist von R&T hatte zuvor auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Mehta leitete beim BVDW bisher die Fachgruppe Agentur und wird diese Funktion auch künftig ausüben. Fortmann ist und bleibt Leiter des Arbeitskreises Suchmaschinen-Marketing.
Zudem beschloss die Mitgliederversammlung die Einrichtung eines Arbeitskreises zum Thema Software-Patente. Das Gremium soll die Auf-klärung zu die-sem gleichermaßen komplexen wie umstrittenen Thema vorantreiben und gemeinsam für klare Definitionen bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen eintreten - auch nachdem das EU-Parlament die Richtlinie über die Patentierbarkeit computerimplentierter Erfindungen abgelehnt hat. Der Grund: Der EU-Rat arbeitet nach seiner Niederlage im Parlament an einer Richtlinie für ein Gemeinschaftspatent, das zahlreiche Abgeordnete als ein adäquates Instrument für den Umgang mit der Frage der Patentierbarkeit von Software betrachten.
Der BVDW betonte, dass er keine Position zum Thema beziehe, sondern seinen Mitgliedern lediglich ein Diskussionsforum zur Verfügung stellen werde. "Nur so können wir dem Anliegen unserer Mitglieder Rechnung tragen und gewährleisten, dass wir uns qualifiziert und mit der inhaltlich erforderlichen Tiefe an der fachlichen Diskussion beteiligen können", sagte Gesamtvorstandsmitglied Dr. Christian Dressel.
Hintergrund dieser neutralen Haltung ist die Tatsache, dass der BVDW sowohl Befürworter als auch Gegner der Richtlinie beheimatet. Während viele große Software-Konzerne des Verbandes die Richtlinie um jeden Preis haben wollten und dabei eventuelle Schwachstellen des Gesetzeswerks in Kauf nahmen, überwogen für viele kleinere und mittlere Firmen die Nachteile - mit dem Ergebnis, dass ein Scheitern der Richtlinie ihrer Meinung nach besser war als die Verabschiedung einer fehlerhaften Regelung. Einigkeit herrschte jedoch in beiden Lagern darüber, dass es keine so genannten Trivialpatente auf reine Geschäftsverfahren geben dürfe, wie etwa das Bestellen per Mausklick oder Empfehlungsfunktionen in Online-Shops. brö
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