Deutschland bei Internet-Werbung vorn

01.02.2005 - Nielsen//NetRatings veröffentlicht Dezember-Statistik - Europaweit zweistellige Wachstumsraten

Die deutsche Online-Werbewirtschaft ist im westeuropäischen Vergleich absolut spitze: Sowohl bei der Anzahl der Werbekampagnen, als auch bei der Menge der Ad Impressions belegt Deutschland Platz eins der Dezember-Statistik von Nielsen//NetRatings. Lediglich bei der Quantität der Banner-Anzeigen mussten sich die Deutschen den Briten geschlagen geben. Insgesamt verzeichneten fast alle westeuropäischen Märkte deutliche, meist hohe zweistellige, Wachstumsraten.

Im Detail: 2004 wurden deutschlandweit 6.743 Online-Kampagnen geschaltet. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Der deutsche Markt überholte damit den stagnierenden britischen Markt, der sich lediglich um ein Prozent auf 6.266 Kampagnen verbessern konnte. Italien kletterte mit 4.728 Kampagnen (plus 26 Prozent) um zwei Positionen auf Platz drei vor Frankreich (4.236, plus 10 Prozent) und Spanien (2.604, minus 11 Prozent). Das größte Wachstum verzeichneten die Italiener mit einem Plus von 26 Prozent. Regelrecht eingebrochen ist dagegen der portugiesische Markt mit einem Rückgang von 28 Prozent.

Ralf Scharnhorst, Leiter von SinnerSchrader Media, erklärte die Entwicklung in Deutschland mit dem seiner Meinung nach boomenden Online-Handel. "E-Commerce generiert sehr viele Motive, weil viele Produkte beworben werden", erklärt der Online-Marketing-Experte. Dass der britische Markt stagniere, sei darauf zurückzuführen, dass der E-Commerce-Hype dort schon wieder vorbei sei. Dieser sei durch starke Wachstumsraten bei der DSL-Verbreitung entstanden: "Je mehr Nutzer zu Hause DSL haben, desto mehr Nutzer sind bereit, über das Internet zu bestellen." Inzwischen sei aber eine gewisse Sättigung erreicht, sodass der E-Commerce und somit auch die Online-Werbung auf hohem Niveau stagnierten. Bei den Italienern sei dieser Prozess noch im Gange - gefördert durch die "extrem starke" Subventionierung von DSL-Anschlüssen. Im nächsten Jahr dürfte der Breitbandmarkt aber gesättigt sein - mit ähnlichen Konsequenzen wie derzeit in Großbritannien. "Bei den Briten war der Aufschwung vor einem Jahr, bei den Italienern findeter jetzt gerade statt", sagt Scharnhorst.

Bei den Banner-Anzeigen blieb laut Nielsen//NetRatings dagegen alles beim Alten: Großbritannien führt mit 17.428 Bannern vor Deutschland (15.579), Frankreich (13.508), Italien (11.116) und Spanien (6.510). Einen regelrechten Boom erlebten die sechstplatzierten Niederlande mit einem Plus von 43 Prozent. Starke Wachstumsraten erzielten auch die Franzosen (plus 40 Prozent), Italiener und Dänen mit je 35 Prozent.

Deutlich stärker war das Wachstum bei den Ad Impressions (AI), die dokumentieren, wie oft eine Online-Anzeige gesehen wurde. Den größten Anstieg verzeichneten die Österreicher und Schweizer. Beide Nachbarländer konnten die AIs mit einem Plus von 107 bzw. 102 Prozent mehr als verdoppeln. Die alte und neue Nummer eins, Deutschland, legte noch einmal um 38 Prozent auf knapp 12,32 Millionen AIs zu. Frankreich folgt trotz eines deutlichen Zuwachses von 71 Prozent mit 6,32 Millionen AIs weit abgeschlagen auf Platz zwei vor Italien (5,85 Mio., plus 92 Prozent), Großbritannien (5,75 Mio., plus 79 Prozent) und Spanien (4,46 Mio., plus 81 Prozent).

Nach Branchen gerechnet, war hier zu Lande - wie im Vorjahr - die Sparte Online-Auktionen am werbeaktivsten. Anbieter wie eBay Deutschland registrierten bei ihren Kampagnen zusammen fast zwei Milliarden AIs. Auch die Nummer zwei kommt aus dem Bereich E-Commerce: Die Branche der Online-Spezialversender generierte rund 974,8 Millionen AIs. An dritter Stelle rangiert der Bereich Praktische Dienste, der serviceorientierte Angebote wie AutoScout24, Geizkragen.de und Experten.de zusammenfasst, die sich ebenfalls meistens um das Thema E-Commerce drehen. Scharnhorst bestärkt das in seiner These, dass starke Wachstumsraten im Online-Shopping auch den Online-Werbemarkt beleben.

Es folgen der derzeit boomende Dating-Sektor sowie die Telekommunikations- und die Mobilfunkbranche. Die Plätze sechs bis zehn belegen Banken und Sparkassen, Allgemeiner Versand, Versicherungen, Computer und Dienstleistungen. Wie sich die Branchen im Einzelnen entwickelten, wird ONEtoONE ab der nächsten Ausgabe zusammen mit Nielsen//NetRatings detailliert zeigen. Den Anfang machen die Telekommunikations- und die Mobilfunkbranche.

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