Hansen, Brüngger und Fisch - Dialog-Agenturprotagonisten und ihre künftigen Aufgaben

01.01.2005 - Lowe Direct vernetzt und fokussiert, Fisch.Meier zieht mit Publicis-Kollegen zusammen

Christian Hansen übernimmt im Frühjahr als neuer CEO der Publicis-Tochter Fisch.Meier.Direkt den wahrscheinlich heißesten Posten, den die Schweizer Dialog-Agenturszene derzeit zu vergeben hat. Weitere interessante Rollen in der Szene spielen auch der neue Lowe-Direct-Chef Daniel Brüngger (44) und die Fisch.Meier-Führungsspitze, Gilbert Fisch (47) und Nik Meier.

"Nach sechs erfolgreichen Jahren bei Lowe Direct freue ich mich auf eine neue Herausforderung", verkündete Hansen kürzlich. Der bisherige Managing Director der Züricher Lowe-Tochter folgt dem Ruf an die Spitze von Fisch.Meier.

Ab April 2005 führt er dort mit Nik Meier, der seit 17 Jahren mit Gilbert Fisch an der Spitze der Adliswiler steht, die Geschicke der Publicis-Tochter. Fisch steigt nach Verkauf seines Aktienpaketes an Publicis auf eigenen Wunsch aus und übergibt im Frühjahr die Geschäfte an seinen Nachfolger Hansen.

Mit dem im Februar 2001 gelaufenen Verkauf der Fisch.Meier-Mehrheit (52 Prozent) an Publicis habe sein Weggang nicht maßgeblich zu tun, so Fisch. Den Gerüchten, die Adliswiler würden jetzt mit Publicis fusionieren, tritt er entschieden entgegen. Zwar zieht die Züricher Publicis im Oktober 2005 mit Fisch.Meier.Direkt an der Limmat zusammen, um Kompetenzen zu bündeln. Beide würden jedoch ihre jeweiligen Namen und Logos behalten. "Wir haben Kunden, die Wert darauf legen, dass Fisch.Meier.Direkt eine eigenständige Agentur bleibt", betont Fisch. Wie lange, grübeln Insider, das ist fraglich. In der Schweiz wird Hansen als prädestinierter Fisch.Meier-Chef gehandelt. Er und Nik Meier sollen die Schweizer Nummer eins unter den DM-Agenturen zu alter Größe zurückführen. Denn auch die Adliswiler bekamen die Werbekrise zu spüren und mussten die Zahl der Mitarbeiter in den letzten Jahren von 75 auf rund 40 reduzieren.

Unterdessen hat Daniel Brüngger, bis vor kurzem Mitinhaber und Co-Geschäftsführer der heutigen OgilvyOne Zürich, seinen 30-prozentigen Anteil an seinen bisherigen Partner und Creative Head Guido Wietlisbach abgetreten. Dieser hält nun 60 Prozent der Anteile, WPP die übrigen 40 Prozent. Hintergrund des Verkaufs: Wietlisbach und Brüngger hätten sich in entgegengesetzte Richtungen entwickelt. Daraufhin entschied sich Brüngger für eine "homöopathische Lösung" und stieg aus der Agentur aus.

Das nächste Jobangebot ließ nicht lange auf sich warten: Seit kurzem ist Brüngger neuer Managing Director von Lowe Direct und Nachfolger von Christian Hansen. Brüngger hat sich zum Ziel gesetzt, die Position von Lowe Direct unter den Schweizer Top-drei-Dialog-Agenturen zu festigen und zu stärken. Er will etwa das Online-Marketing ausbauen und die Kommunikationsdisziplinen in Zusammenarbeit mit den Klassikkollegen enger verzahnen.

Brüngger ist seit 18 Jahren im Direktmarketing zu Hause. Er kommt ursprünglich aus dem Bereich Datenbanken und CRM-Systeme. Er baute in den Achtzigern bei der ehemaligen Datron Databases für Pampers, Quelle Europa und Reader´s Digest auf. Nach einem Zwischenstopp im Immobilienmarketing und als Profit-Center-Leiter gründete Brüngger 1997 zusammen mit Guido Wietlisbach die Agentur Wietlisbach Brüngger Dialog, aus der später die Züricher OgilvyOne hervor ging.

Was Gilbert Fisch nach seiner Auszeit machen wird, steht noch in den Sternen. "Was ich nicht aufbauen will, ist ein Unternehmen, das nach Größe strebt." Wenn, dann müsse dieses "klein aber fein" sein. "Man wird mich nicht dabei ertappen, wie ich eine neue Dialog-Agentur eröffne", sagt Fisch. Er will der Branche aber verbunden bleiben. ks

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