Durch Beziehung punkten

31.12.2004 - Bonusprogramme für gesundheitsbewusstes Verhalten

Prämien für Prävention: Seit dem 1. Januar 2004 haben Krankenkassen die Möglichkeit, ihren Mitgliedern Bonusprogramme anzubieten. Anreize, meist in Form von Sachleistungen, sollen Eigeninitative zu gesundheitsbewusstem Verhalten, Teilnahme an Früherkennungsmaßnahmen, Schutzimpfungen sowie anerkannten Bewegungs- und Sportaktivitäten fördern.

In der Tat sprechen gute Gründe für Bonusprogramme, allein aufgrund der demografischen Entwicklung und der Verschiebung des Krankheitsspektrums von akuten hin zu chronischen Erkrankungen. Zusammen mit der Verlängerung der Lebensdauer und längeren Patientenkarrieren werden diese Veränderungen die Finanzierung von Gesundheitsleistungen erschweren. Nach Berechnungen des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen lassen sich theoretisch 25 bis 30 Prozent der heutigen Gesundheitsausgaben durch langfristige Prävention vermeiden. Nur Bonusprogramme, die eine positive Lebensführung fördern und unterstützen, werden langfristige Erfolge erzielen. Denn Verhalten und Gewohnheiten sind nicht kurzfristig zu beeinflussen.

Die Versicherten müssen einen persönlichen Nutzen erkennen, der nicht allein auf Bonusanreize ausgerichtet sein darf. Da die Krankenkassen auf nachhaltige Kosteneinsparungseffekte abzielen, dürfen Programme nicht in kurzfristige Prämienjagden ausarten. Dem Versicherten ist primär der Aspekt der Verbesserung seiner individuellen Lebensqualität zu verdeutlichen. Hier liegt der Ansatz des Beziehungsmarketings: Kontinuierlicher Dialog- und Beziehungsaufbau motiviert die Versicherten zur dauerhaften Teilnahme an Programmen. Speziell in der Kommunikation mit Versicherten existiert enormer Handlungsbedarf. Die aktuelle Studie "Health Care Monitoring 2004" des Marktforschers psychonomics kommt zu dem Ergebnis, dass 70 Prozent der Versicherten die Bonusprogramme der Krankenkassen nicht kennen. Lediglich vier Prozent sind derzeit angemeldet.

Kassen, die die Grundsätze des Beziehungsmarketings beherzigen, werden nicht nur ihre Versicherten zu positivem Gesundheitsverhalten motivieren, sondern gleichermaßen das Vertrauen zum Unternehmen selbst intensivieren - spricht: aktiv Kundenbindung betreiben. Programme, bei denen der Präventionsgedanke gefördert wird, sollten individuell und kontinuierlich auf die Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtet werden. Hierbei steht die Identifikation der Versicherten im Vordergrund, die sich akut nicht gesundheitsbewusst verhalten und daher durch Erkrankung einen potenziell höheren Kostenfaktor für die Krankenkassen darstellen. Erste Ansätze zielgruppenspezifischer Programme für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Singles und Familien sind bereits erkennbar. Bonusprogramme der Kassen sollten als Teil des Beziehungsmarketings verstanden werden, da halbherzige Ansätze und Experimente nicht zum Erfolg führen.

Viviane Scherenberg ist Assistentin der Geschäftsleitung beim Direktmarketingdienstleister ABS Computer in Wuppertal

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