26.08.2004 - Nach der Blackstone Group und Hellman & Friedman will die Investment-Firma Providence Equity Partners (PEP) in das Bieterrennen um die Grey Global Group einsteigen. Unterdessen wurde Marc Schüling in Düsseldorf zum neuen Strategie-Chef ernannt.
Medienberichten zufolge könnte PEP, die Beteiligungen an Warner Music und dem Breitbandanbieter Kabel Deutschland hält, von Grey selbst ins Spiel gebracht worden sein, um den Aktienpreis zu erhöhen. Außerdem gab Grey bekannt, dass die Angebotsfrist noch im September enden solle. Der Wert der Agenturgruppe wird derzeit auf 1,5 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Branchenbeobachter sahen durch den Einstieg institutioneller Investoren zunächst größere Chancen für die künftige Unabhängigkeit der Gruppe. Eine Übernahme durch andere Agenturgruppen wie WPP werde nun unwahrscheinlicher, so der Tenor. Sir Martin Sorell, CEO der Agenturgruppe WPP, nutzte daraufhin die Präsentation seiner Geschäftsdaten für das erste Halbjahr 2004, um sein Interesse an der Grey Global Group zu bekräftigen. Sorrell bestätigt, dass die WPP zur Zeit die Geschäftszahlen von Grey prüfe sowie mit Kunden und Investoren über den möglichen Einstieg spreche. Ein Einstieg bei Grey sei für die WPP "keine große Sache", so Sorrell.
Unterdessen gab die Agenturgruppe die Besetzung einer neuen Position in Düsseldorf bekannt: Ab 2005 wird Marc Schüling die strategische Planung und die Geschäftsführung bei Grey Deutschland übernehmen. Der derzeitige Geschäftsführer der Agentur Select wechselt spätestens zu Beginn des neuen Jahres zu Grey. Dort soll er die strategische Markenberatung und -führung verstärken. Die strategische Planung soll künftig nicht nur enger mit der Kreation kooperieren - zusammen mit Business-Development-Manager Ulrich Bücking soll Schüling bestehenden und potenziellen Neukunden verstärkt strategisch fundiertes Marken- und Innovationsmanagement anbieten. Zurzeit verantwortet Schüling bei Select die globale Markenführung für Wella.
Die Grey Global Group verzeichnete im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein sattes Plus bei Umsatz und Ertrag. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der weltweite Gewinn auf 10,8 Millionen US-Dollar. Beim Umsatz legte das Netzwerk gegenüber dem Vorjahr sogar um 13,8 Prozent auf 364 Millionen Dollar zu. Ausschlag gebend waren vor allem die Zuwächse in Europa, wo die Umsätze unter anderem wegen des teuren Dollars allein um 17,8 Prozent stiegen. Das US-Geschäft wuchs nur um 8,4 Prozent.
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