31.12.2001 - Zwischen 24 und 27 Millionen Deutsche können von sich sagen: "Ich bin drin!"
Das Jahr 2001 ist zu Ende, und das Internet seinen Kinderschuhen endgültig entwachsen. Jung, ledig, dynamisch, männlich sind User-Klischees, die nicht länger aufrechtzuerhalten sind. Glaubt man den verschiedenen Studien und Umfragen, sind mittlerweile zwischen 24 und 27 Millionen Deutsche im Internet präsent, das entspricht einem Anteil von etwa 43 Prozent der Bevölkerung. Für Mitte 2002 wird gar mit 50 Prozent gerechnet.
Seit es das Internet gibt, wird entsprechende Marktforschung betrieben: Wie groß ist der typische User? Was trinkt er und wie sieht er eigentlich aus? Oder sie? Und natürlich ermitteln die Marktforscher auch fleißig, wie viele Deutsche, gleich ob männlich oder weiblich, alt oder jung, eigentlich im Internet unterwegs sind. Deutschland hat 83 Millionen Einwohner, aber natürlich muss man hier noch differenzieren: Kinder unter 14 Jahren fallen in aller Regel für die Internet-MaFo nicht ins Gewicht (weil sie absolut einkommensschwach sind), ebenso wenig Mitbürger über 69 (weil sie sich angeblich nicht mehr an neue Technologien gewöhnen - obwohl sie einkommens- stark sind). Die ermittelten Zahlen schwanken, aber ihr Aussagegehalt bleibt gleich: Ob 24 oder 27 Millionen Surfer, Fakt ist: Das Medium hat sich definitiv etabliert.
Integrierte Kommunikation meint mittlerweile auch ganz selbstverständlich das Internet, die E-Mail ist gleichwertig als zusätzlicher Kommunikationskanal anerkannt. Mitte 2002, schätzt NFO Infratest, wird sich wohl jeder zweite Deutsche im Internet tummeln. Das Wachstum wird aber nicht mehr so rasant ausfallen wie zu Pionierzeiten des WWW. Ein Problem ist sicherlich der PC, der nämlich sei als Zugangsgerät zu kompliziert, glaubt Emnid-Sales-Director Frank Wagner. "Mehr als 50 bis 60 Prozent der Deutschen werden langfristig nicht den heutigen Computer zum Surfen oder zum Einstieg ins Surfen nutzen", ist Wagner überzeugt.
Auch MMXI-Geschäftsführer Thomas Pauschert erwartet ein Abflauen, aber keinen Stillstand, so wie es bereits in Skandinavien zu beobachten sei. Die Forscher prognostizieren, dass künftig neue, andere Geräte benutzt werden, um ins Internet zu kommen, beispielsweise mobile Endgeräte oder auch das interaktive Fernsehen. Doch eher sei damit zu rechnen, dass es zu einer Komplettversorgung der Bevölkerung in Form eines alltäglichen und nicht mehr als solchen wahrgenommenen Zugangs zum Internet kommt, so Pauschert, und erinnert - nicht ganz ernst gemeint - an den Kühlschrank mit Web-Zugang. Die viel propagierte Konvergenz der Medien, das Verschmelzen von TV, PC und Mobiltelefon, werde der Vollversorgung Vorschub leisten, ist Wagner überzeugt.
Ein kleiner Wermutstropfen für alle Netz-Fans: Auch 2002 ist nicht mit interaktivem Fernsehen oder "echtem" mobilen Internet zu rechnen. Der Zugang ins Internet über das Handy oder den PDA, sagt Pauschert nüchtern, wird erschreckend wenig genuzt werden. mac
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