Leere Hallen auf der Marketing Services

15.05.2000 - Die Marketing Services, internationale Fachmesse für Werbung und Marketing, die vom 10. bis 13. Mai 2000 erstmals in Hamburg stattfand, traf nicht auf die erhoffte Resonanz.

Mochte auch das herrliche Wetter in Hamburg eine gewisse Rolle gespielt haben: Fakt ist, dass die diesjährige Marketing Services das erwartete Messegedränge vermissen ließ.
Der Rundgang durch die Hallen erinnerte teilweise eher an einen Bummel durch eine Kleinstadt als an den Stress im Hamburger Samstagseinkauf. Und vor allem den Samstag hätte man sich als Veranstaltungstag sparen können, so eine Messeteilnehmerin. "Am Samstag hätten Sie die Besucher auch persönlich per Handschlag begrüßen können", so ein Aussteller frustriert.
Der Veranstalter, die Messe Frankfurt, sieht das naturgemäß anders. Nach Angaben von Projektleiter Frank Pauli wurden insgesamt 8.200 Besucher gezählt, eine Zahl, die von den erwarteten 10.000 Fachbesuchern gar nicht so weit entfernt ist.
Allerdings waren im vergangenen Jahr am alten Marketing-Services-Standort Frankfurt noch rund 18.000 Besucher verzeichnet worden. Ist Hamburg, die "Stadt der Medien", etwa ein schlechter Standort für eine solche Messe? Pauli verneint dies entschieden: "Wir bleiben auf jeden Fall in Hamburg. Unterm Strich waren die Aussteller sehr zufrieden mit der Qualität der Besucher und die äußerten sich andersherum ebenso positiv."
Burkhardt Gasber, Marketingleiter bei dem Aussteller Contentgate.com, hat zur Standortwahl eine andere Meinung: "Eine etablierte Messe lässt sich nicht so einfach verschieben. Ich vermute, dass zahlreiche süddeutsche Unternehmen wegen der Entfernung nicht gekommen sind. Frankfurt liegt einfach günstiger." Selbst das auf der Marketing Services jedermann zugängliche Media Forum erwies sich nicht gerade als Publikumsmagnet. "Ausgerechnet das Media Forum war nicht immer voll. Das fand ich persönlich schade", so Frank Pauli. Dabei waren die Themen wie zum Beispiel integrierte Kommunikation, Internet, Online-Werbung und Mediaplanung nicht unattraktiv. Branchen-Insider bemängelten allerdings den altbekannten Inhalt mancher Vorträge sowie die Tatsache, dass die Referenten zur langatmigen Eigenpräsentation neigten.
Mit rund 520 Ausstellern aus 14 Nationen und 20.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wurde ein breiter Überblick über Produkte und Dienstleistungen aus verschiedenen Marketing-Branchen gewährleistet. Die Außenwerbung-Dienstleister präsentierten gemeinsam ihre Leistungspalette, die Event-Agenturen demonstrierten ebenso eindrucksvoll wie lautstark ihre Services und auch Messebau und Werbemittelentwickler waren überdurchschnittlich vertreten. Allerdings waren kaum Agenturvertreter zu sehen und auch die Telemarketing- und Dialogmarketing-Dienstleister nur eingeschränkt präsent, unter ihnen dtms, Kurt W. Welz und - wo eigentlich nicht? - die Deutsche Post. Anscheinend konzentriert man sich in diesen Kreisen eher auf die DIMA in Düsseldorf, so die Einschätzung eines Ausstellers.
Mancher Aussteller war so enttäuscht, dass er die generelle Sinnfrage stellte: "Braucht man solche Großmessen überhaupt noch?" Klar, dass Frank Pauli diese Frage nur uneingeschränkt bejahen kann. Für ihn ist gerade die Diversifizierung von Bedeutung: "Wichtig war für uns, dass die Marketing Services insgesamt repräsentativ war. Aus jedem Bereich war jemand da." Auch manche Aussteller sahen die Marketing Services schließlich positiv. Eine Messe hängt letztlich ja nicht nur von der Anzahl der Besucher ab. Gerade der kleinere Rahmen ermöglichte bessere Kontakte zu den Interessenten. Keiner der von ONEtoONE befragten Aussteller schloss darum eine Teilnahme an der Marketing Services 2001 aus, die dann wieder in Frankfurt und erst 2002 erneut in Hamburg stattfinden wird. Fazit von Burkhard Gasber: "Es war eine gelassene und entspannte Atmosphäre, auch weil es eben keinen Massenandrang gab. Das Doppelte an Besuchern hätte aber nicht geschadet."

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