"Die Verlängerung des Listbroking"

24.09.2001 - AZ Bertelsmann und schober.com kooperieren mit E-Mail-Marketing-Dienstleistern.

Adressen sind die Grundlage für Direct-Mail-Kampagnen. Dies gilt natürlich auch für die E-Mail, die im Übrigen auf der DIMA als Marketinginstrument allerorten präsent war. So auch bei einigen Adresshändlern. Die Broker haben endgültig das Internet entdeckt - zunächst als Informations- und Transaktionskanal, nunmehr auch als Erweiterung der eigenen Datenbestände. Die E-Mail, so scheint es, hat sich den Platz in den Herzen der Datenherrscher erobert.

Sowohl die Gütersloher AZ Bertelsmann Direct als auch die Stuttgarter Schober-Tochter schober.com kooperieren künftig mit E-Mail-Dienstleistern. Bei schober.com heißt der Partner mission one aus Neu-Ulm, AZ Bertelsmann geht mit dem Münchner Community-Betreiber eCircle zusammen.
"Für AZ Bertelsmann bedeutet die Kooperation eine Verlängerung des Listbroking in das Internet", sagt Thomas Wonnemann, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb bei AZ Bertelsmann. Die Zusammenarbeit bezieht sich sowohl auf die Anzeigenplätze in den rund 45.000 Newslettern der eCircle-Community, die AZ Bertelsmann an seine Kunden vermitteln will, als auch auf die Nutzung der V@lue-Mail-Adressen. Letzteres ist ein eCircle-Datenbestand von Nutzern, die ausdrücklich ihr Einverständnis für reine E-Mail-Werbemails gegeben haben - Permission-basiert eben.
Eigentlich habe man einen eigenen Bestand an E-Mail-Adressen aufbauen wollen, erklärt Wonnemann, habe dann aber davon abgesehen. "Der Aufwand, die Adressen selbst zu generieren, ist zu groß. Und es gibt zeitliche Gründe: Sowohl was die Entwicklung einer eigenen E-Mail-Versandlösung betrifft, als auch den Aufbau der Datenbank. Es würde zu lange dauern."
Der AZ-Mann betont, dass man die eCircle-Daten nicht mit dem eigenen Adressbestand abgleichen will. eCircle wiederum, die nach eigenen Angaben über rund elf Millionen Mitglieder verfügt, sieht in der Kooperation die Chance, sein erst drei Monate altes V@lue-Mail-Angebot rasch vermarkten zu können. Zahlen wollte Vorstandsvorsitzender Volker Wiewer nicht nennen, aber der Anteil des V@lue-Mail-Geschäftsfeldes betrage etwa 50 Prozent am Umsatz.
Auch schober.com geht in die Offensive. Bereits im Juli wurde die Kooperation mit mission one beschlossen. Der Dienstleister verfügt nicht über eigene Datenbestände, versteht sich vielmehr als Anbieter und Berater für digitales Direktmarketing: Konzeption und Steuerung von E-Mail-Marketing-Kampagnen.
schober.com-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schober baut damit das Online-Angebot des traditionellen Adresshändlers weiter aus. Der schober.com-Newletter ist eine Folge dieser Kooperation. "Im Geschäftsmodell von mission one ist kein Platz für Adresshandel", sagt Vorstand Thomas Striegl. Es gebe aber eine große Nachfrage nach E-Mail-Marketing-Pools, "etwa um schnell Kampagnen zu fahren" - und aus diesem Grund sei man die Kooperation mit schober.com eingegangen. Kunden könnten dadurch besser beraten werden, wie sie E-Mail-Kampagnen verwirklichen sollen. Die nicht exklusive Kooperation wird Ulrich Schober natürlich dafür nutzen, E-Mail-Marketing- Kampagnen auch für Schober-Kunden anzubieten.
Schober ist überzeugt, dass das verstärkte Interesse an der E-Mail auch von den Inhabern solcher Adresspools forciert wird. Für so manchen Online-Shop sei die Vermarktung der eigenen Adressbestände die letzte Möglichkeit, die Geschäftsexistenz zu sichern. Umfang und Aufkommen mit diesem Geschäft sei aber bislang eher bescheiden. Nichtsdestotrotz werde es eine "interessante Einnahmequelle" sein, ist der schober.com-Chef überzeugt. mac

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