Geld oder Mailing! Epson umwirbt seine Händler

15.05.2001 - Der Hardware-Hersteller will seine Händler mit Bonuspunkten und Mehrwerten an sich binden.

Die Händler sollen damit motivieret werden, noch mehr Epson-Produkte zu verkaufen. Die Belohnung kann sich der Händler selbst aussuchen - entweder nimmt er die harte Mark oder nutzt Marketingdienstleistungen im entsprechenden Gegenwert.

Epson Deutschland ist kein Unbekannter: Die deutsche Tochter des japanischen Konzerns Seiko Epson, Entwickler von Druckern, Digitalkameras und Scannern, hat im Geschäftsjahr 1999/2000 rund 990 Millionen Mark Umsatz erzielt. Dabei verkauft Epson seine Produkte ausschließlich über den Handel, und der setzt sich aus Systemhäusern, Computerhändlern und Fachmärkten zusammen. Wichtiges Bindeglied sind die Distributoren.
Bereits seit eineinhalb Jahren betreut Epson seine Business-Kunden unter dem Namen "On". Dieses Konzept wurde nun erweitert und soll unter dem Label "ontop" die Händler erreichen, die nicht direkt bei Epson, sondern bei den Distributoren ordern. Der Einzelhändler soll Hilfestellungen für einen optimierten Verkauf der Epson-Produkte erhalten. Hierzu gehören neben Produktinformationen auch Marketingdienstleistungen sowie Einkaufsrabatte, und das "ist die eigentliche Bindung", sagt Ingo Koch, Manager Marketing Communications bei Epson Deutschland. Die Rabatte in Höhe von einem Prozent auf den Kaufpreis - "üblich sind in der Branche 0,05 Prozent" - seien mit dem momentanen Gesetz konform, es bestehe, so Koch, daher eine Rechtssicherheit für den Händler.
Entwickelt wurde das Konzept von Epson und der Kölner KAT Marketing. Die Agentur betreut das B-to-B-Marketing. Ziel ist eine Epson-Community der Händler, so KAT-Geschäftsführer Helmut Becker. "Im Prinzip ist das neue Projekt ein Dauer-Incentive", sagt Koch, "etwa in der Art von miles & more."
Das Lufthansaprogramm als Vorbild? Tatsächlich wird der Rabatt bei Epson ontop in so genannten E-Points berechnet. Diese E-Points kann sich der Händler gegen Bares auszahlen lassen, er kann sie aber auch in Prämien, Incentives und Marketingdienstleistungen investieren.
Gesteuert wird das Programm über ein Web-basiertes Extranet, in dem der registrierte Händler Zugriff auf diverse Infos und Dienstleistungen hat. So kann er beispielsweise Informationen über die anvisierte Käuferschicht erhalten und entsprechendes POS-Material, Produktbilder und Werbetexte in verschiedenen Versionen bestellen oder gleich downloaden. In diesen Bereich habe man viel Geld investiert, sagt Koch. Außerdem gebe es noch einen Newsletter, die Möglichkeit der Aufnahme in die Händlerliste der Epson- Website sowie ein Händlermagazin, das ebenfalls von KAT Marketing erstellt wird.
Der Händler kann Marketingdienstleistungen in Anspruch nehmen, die in E-Points abgerechnet werden - zum Beispiel zielgruppenspezifische Mailing- und Anzeigenpackages, spezielles POS-Material und Schulung der Mitarbeiter bis hin zu Mediaplanung, Anzeigenschaltung und Adressqualifizierung. An der Gestaltung des Mailing kann der Händler beteiligt werden, oder aber er entwickelt das Mailing auf eigene Kosten. Stimmt die CI, verrechnet Epson die Kosten gegen E-Points.
Gestartet wurde Epson ontop mit einer Mail-Aussendung an rund 5.500 Einzelhändler. Aktuell liegen bereits rund 700 Anmeldungen vor. Die Projektphase selbst hat vor einem Jahr begonnen. Und die Kosten? Einen deutlich siebenstelligen Betrag, so Koch, habe Epson in ontop bislang investiert.
Koch hofft, dass die Händler die Marketingdienstleistungen der Barauszahlung vorziehen. Die Händler sollen vielmehr bei der Stange gehalten werden. Unterstützung erhalten sie durch ein Communication Center.
Zudem soll das Konzept aktuellen Entwicklungen entsprechend angepasst werden - beispielsweise wenn das Rabattgesetz fällt. Vor allem aber soll die Händlerbetreuung natürlich auch der Marke Epson förderlich sein, und deswegen ist ontop so aufgebaut, dass die Händler gewisse Marketingdienstleistungen erst ab einem bestimmten Umsatz mit Epson-Produkten wahrnehmen können.
So kommen die Händler erst dann in den Genuss von Mediaplanung und Anzeigenschaltung, wenn sie Epson-Produkte in Höhe von jährlich 150.000 Mark verkauft haben. "Wir glauben, dass dieses Programm zumindest in der IT-Branche einzigartig ist", zeigt sich Koch überzeugt und erwartet bereits in einem Vierteljahr erste Erfolge. Denn dem Händler beschere es mehr Geschäft und mehr Kunden - und Epson obendrein die Förderung seiner Marken. mac

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