01.03.2012 - Das Paketgeschäft der Post wächst parallel zum Online-Handel. Bis Sommer ist eine neue Plattform geplant, die die Paketservices bündeln soll. Auch der E-Postbrief soll vom Online-Handel profitieren.
Allein mit dem traditionellen Brief kann die Deutsche Post im Unternehmensbereich "Brief" keine großen Sprünge mehr machen. Zwar soll der E-Postbrief hier langfristig den Umsatz ankurbeln. Doch der Bonner Konzern will nicht allein auf dieses Produkt vertrauen. So musste Brief-Vorstand Jürgen Gerdes aktuell einräumen, dass die Etablierung des sicheren, digitalen Briefs länger dauern werde als zunächst geplant. Vielmehr soll die Sparte Paket, die in den Brief-Geschäftsbereich fällt, zum zweiten Standbein werden. 750 Millionen Euro will die Post in den kommenden Jahren ausgeben, um das Paket weiter voranzubringen. Noch trägt dieses nämlich nur zu einem Fünftel zum Umsatz im Briefbereich bei.
Bei den Investitionen zeigt sich ganz klar, wovon die Deutsche Post zu profitieren hofft: dem E-Commerce. Das weiterhin boomende Geschäft im Internet will sich der Brief-Vorstand noch mehr zunutze machen als bisher. "Das Paketgeschäft wächst parallel zum Online-Handel, daher sehen wir hier für uns das größte Potenzial", so Gerdes, und betrachtet die Post sogar als "Baumeister des E-Commerce". Im Gespräch mit ONEtoONE verriet Gerdes Details zur Plattform Paket.de und wie sich der Konzern auch für den E-Postbrief Aufwind durch den Online-Handel erhofft.
Die stolze Summe von 750 Millionen Euro pumpt die Deutsche Post in das Segment Paket im Geschäftsbereich "Brief". Damit sollen Pakete in Deutschland "so schnell befördert werden wie heute der Brief". Und mit dem Ausbau von Services sollen noch mehr Kunden als bisher noch mehr Pakete durch den gelben Riesen aus Bonn erhalten. "Unser Investitionsprogramm wird stufenweise durch neue Aktivitäten sichtbar und soll bis 2014 abgeschlossen sein", sagt Brief-Vorstand Jürgen Gerdes. Umgesetzt wurde bereits 2011 zum Beispiel der Ausbau von zehn Paketzentren, um die Kapazitäten zu erhöhen. Bis Sommer 2012 soll jenes Projekt umgesetzt werden, das die Investitionen wohl am deutlichsten sichtbar macht: die Web-Plattform Paket.de. Erstmals sollen dort "sämtliche Einzelangebote der Deutschen Post für die Zustellung gebündelt werden. Jeder Kunde soll pro Bestellvorgang sein Paket genauso zugestellt bekommen, wie er es sich wünscht", verspricht Gerdes im Gespräch mit ONEtoONE. Noch sind z. B. Frankierung, Packstation und Sendungsverfolgung wenig kundenorientiert über verschiedene Portale und Zugangsdaten nutzbar.
Auf Paket.de werde es zukünftig drei Stufen für die Nutzung geben. "Bei der Basisnutzung müssen Kunden keine Daten hinterlegen, sondern können zum Beispiel Pakete online frankieren. Registrierte Nutzer können dann Services wie die Zahlung über DHL Check-out in Anspruch nehmen", so Gerdes. Über das Payment-Angebot können Kunden auf dem Web-Marktplatz der Post Meinpaket.de und bei externen Online-Händlern bezahlen. "Als dritte Stufe stehen Nutzern, die sich mit ihrem Personalausweis in einer Postfiliale identifiziert haben, Empfangsdienste zur Verfügung, zum Beispiel die kurzfristige Umbuchung des Zustellungsortes."
Als weitere Schritte im Ausbau der Paketinfrastruktur soll der Kunde über seinen Paket.de-Account zudem die Sendungen in Echtzeit verfolgen und die Verfügbarkeit einsehen können. "Eines der wichtigsten Themen für unsere Kunden ist die Flexibilität. Dazu gehört die Zustellung am Wunschtag, die wir bereits eingeführt haben. Künftig sollen Kunden aber noch kurzfristiger entscheiden können, wo ihr Paket hingeliefert wird", so Gerdes. Dass die Post Pakete künftig noch am selben Tag zustellt, hat aus seiner Sicht weniger Priorität. "Natürlich testen wir auch die Zustellung am selben Tag. Allerdings glauben wir, dass diese eher ein Premiumsegment darstellt. Hingegen wird es immer wichtiger, dass die Zustellung beim ersten Versuch am Folge- oder Wunschtag der Bestellung auch gelingt." Aktuell würden 90 Prozent der Pakete am Folgetag zugestellt, in Ballungsräumen sollen es bis zu 100 Prozent werden.
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