28.02.2012 - Pinterest ist ein Start-up, das von Bildern und den Sehnsüchten der Nutzer lebt. Nach dem Motto "Ich wünsch` mir was" zeigen Nutzer gerne ihre potenziellen Einkaufslisten. Eine Untersuchung belegt starkes Wachstum und lässt auf eine mögliche große Bedeutung für den Social Commerce schließen.
Das zwei Jahre junge Social Network aus den USA könnte für den weltweiten Social Commerce künftig eine große Rolle spielen. Bei Pinterest verfügen Registrierte (momentan läuft noch die Beta-Phase, Accounts gibt es nur auf Einladung) über eine Pinnwand, auf der sie Web-Inhalte teilen können. Das gleiche Prinzip also wie bei Facebook. Die Pinterest Wall ist aber im Layout großzügiger und kommt in ansprechendem Rot daher. Die Seite nutzt die gesamte Breite des Browsers aus. User veröffentlichen in Form von Bildern gern Wunschlisten, Einkaufslisten und alles, was ihnen gefällt. Sie können Galerien zu bestimmten Produkten oder Themen anfertigen, sie teilen, kommentieren und "liken". Zur Registrierung müssen sie sich mit ihren Facebook- oder Twitter-Accounts verknüpfen, dadurch entsteht eine Kontakt- und Interessenbasis, aus der Pinterest einen "Feed" an Bildern generiert, die für den User interessant sein könnten.
Pinterest.com vereint pro Monat elf Millionen Unique User (laut Compete.com) und wächst exponentiell weiter. Eine aktuelle Studie des Web-Dienstleisters Shareaholic ergab sogar, dass Pinterest bei Publishern und Web-Shops bereits mehr Referral-Traffic verursacht als Google Plus, Linked-In und Youtube zusammen (siehe Auflistung unten). Das bedeutet, dass über Pinterest vermehrt Besucher auf die Seiten von Publishern und E-Commerce-Seiten gelangen. Für die Studie wurden aggregierte Daten von 200.000 Publishern ausgewertet. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahlen im Moment eher den Web-Verkehr in den USA widerspiegeln als den in Deutschland (laut Comscore besuchten im Januar erst 69.000 Deutsche das Netzwerk).
Pinterest kann aber auch für deutsche Anbieter interessant werden, wenn die Seite weiter an Beliebtheit gewinnt. Dazu müssen diese entweder eigene Pinnwände anlegen oder "pinnbaren" Content, also Bilder, liefern.
Im Internet wurden bereits erste Nachahmer gestartet. Beispielsweise gibt es Rocket Internets "Pinspire", das nun auch in den asiatischen Markt eingeführt wird. Rocket Internet schaltet momentan verschiedene Stellenanzeigen für das Start-up. Pinspire kopiert die Funktionen von Pinterest, ähnelt ihm im Layout und im Namen.
[f1]Eine "alte" Frage bei Social Networks ist stets die nach dem Geschäftsmodell. Bei Facebook wurde erst Jahre nach dem Start das Schalten von Werbeanzeigen möglich. Umso ungewöhnlicher ist es nun, dass Pinterest bereits in seiner Beta-Phase aktiv dabei ist, Geld zu verdienen. Bloggerin Lindsey Mark (Blog.compete.com) schrieb Anfang Januar bereits über die Partnerschaft von Pinterest und Web-Dienstleister Skimlinks. Über Skimlinks` Technologie kann Pinterest Provisionen daran verdienen, wenn Nutzer über das Social Network auf eine E-Commerce-Seite kommen und dort ein Produkt kaufen. Diese Seiten müssen Mitglied in einem Affiliate-Programm sein. (db)
[b]Verteilung Referral-Traffic im Januar[/b]
[k]Ursprung Referral-Traffic: Anteil am gesamten Referral-Traffic
Facebook: 26.4%
StumbleUpon: 5.07%
Google: 3.62%
Twitter: 3.61%
Pinterest: 3.6%
Youtube: 1.05%
Reddit: 0.83%
Google Plus: 0.22%
LinkedIn: 0.20%
MySpace: 0.01%
Quelle: Shareaholic[/k]
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