Versandhandel

Interaktiver Handel steigert Umsatz auf 34 Milliarden Euro

27.02.2012 - Der interaktive Handel (1) wächst weiter und konnte im Jahr 2011 seinen Umsatz um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 34 Milliarden Euro steigern. Dieses Ergebnis präsentierte der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) im Rahmen seiner Studie "Interaktiver Handel in Deutschland", die auf der Jahrespressekonferenz des Verbands in Hamburg veröffentlicht wurde. Allein das reine Online-Geschäft macht laut BVH mittlerweile rund 64 Prozent des gesamten Branchenumsatzes aus. Auch 2012 wird weiter mit signifikantem Wachstum gerechnet.

"Das Branchenwachstum gegenüber dem Jahr 2010 war noch weit höher als in den Vorjahren und lag mit 12,2 Prozent erstmals seit Durchführung der Studie im zweistelligen Bereich", sagte Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des BVH.

Rund zwei Drittel (knapp 64 Prozent) der Umsätze im Distanzgeschäft (2) werden durch den Online-Handel umgesetzt. Allein von 2010 zu 2011 wurde laut BVH im E-Commerce-Bereich (3) eine Umsatzsteigerung von 3,4 Milliarden Euro auf 21,7 Milliarden Euro realisiert. Das entspricht einem prozentualen Anstieg von 18,5 Prozent gegenüber 2010. "Das Online-Geschäft ist Wachstumstreiber für unsere Branche", sagte Thomas Lipke, Präsident des BVH. Auch Social Media und Mobile als Elemente des E-Commerce sind inzwischen etabliert und werden von Kunden als selbstverständlich wahrgenommen, so Lipke.

"Print hat weiter seine Berechtigung"

Bei den verwendeten Informationsquellen der Kunden für den Kauf im interaktiven Handel nutzten laut Studie rund 68 Prozent der Käufer vorab Händler-Webseiten. 49 Prozent griffen auf den Katalog als Inspirationsquelle zurück und rund 32 Prozent auf die Internetrecherche per Suchmaschine. Nach Ansicht von Wenk-Fischer werden Kataloge auch zukünftig bestehen bleiben und sich sogar technisch weiterentwickeln. "Print geht volumenmäßig wahrscheinlich zurück, aber hat nach wie vor seine Berechtigung."

Im Jahr 2011 gab es laut BVH zudem drei Sparten, die ihre Gesamtumsätze im zweistelligen Bereich steigern konnten. Auf Platz eins landen dabei die Stationärhändler, die zusätzlich in den interaktiven Handel im Web und Katalog eingestiegen sind. Laut Studie legten sie gegenüber dem Vorjahr um 41 Prozent zu. Die Apothekenversender rangieren auf Platz zwei mit einem Wachstum von mehr als 35 Prozent. Die Internet-Pure-Player konnten ihr Geschäft wiederum um rund 31 Prozent ausbauen.

Die größten Umsatzbringer im interaktiven Handel waren laut BVH wiederholt Bekleidung, Textilien und Schuhe. Deren Umsatzvolumen im Katalog- und Online-Geschäft lag 2011 bei insgesamt 12,8 Milliarden Euro. Auf Platz zwei stehen Medien-, Bild- und Tonträger mit 3,2 Milliarden Euro und an dritter Stelle rangiert Unterhaltungselektonik mit 3,2 Milliarden Euro Umsatz. Auch digitale Dienstleistungen konnten eine Umsatzsteigerung von 14 Prozent erzielen und liegen bei einem Wert von 8 Milliarden Euro (2010: 7 Milliarden Euro).

Kauf auf Rechnung bleibt wichtigste Bezahlart

Für Kunden war der Kauf auf Rechnung laut Studie mit 42 Prozent wiederholt die beliebteste Zahlweise. Allerdings legten auch die digitalen Bezahlwege zu. 15 Prozent aller Bezahlungen erfolgen mittlerweile über diesen Kanal. "Der Rechnungskauf wird auch in den kommenden Jahren noch eine tragende Rolle im Zahlungsverkehr spielen", so Wenk-Fischer. Dennoch sei eine Verschiebung der Bezahlkanäle zu beobachten, denn immer mehr Kunden würden auch die digitalen Bezahlwege in Anspruch nehmen, die vor allem im Online-Handel eine große Rolle spielen.

Auch die Prognose für das Jahr 2012 fällt für den Versandhandel rosig aus. So rechnet der BVH mit einem Umsatzwachstum von 7,4 Prozent. Das entspräche einem Wert von 36,5 Milliarden Euro. Der E-Commerce-Anteil werde um um 16,8 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro klettern.

Die BVH-Studie wurde, unterstützt von der DHL Vertriebs GmbH, im vergangenen Jahr zum sechsten Mal vom Bielefelder Forschungsinstitut TNS Infratest durchgeführt. Dafür wurden rund 30.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von mehr als 14 Jahren von Januar bis Dezember 2011 zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- sowie Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen befragt. (sl)

[k](1) laut BVH ist damit der Kauf über verschiedene Kanäle gemeint: vom Shoppen per Katalog bis hin zum reinen Online-Handel
(2) Kaufvorgang findet bei räumlicher Trennung von Käufer und Verkäufer über Kommunikationsmittel statt
(3) Abwicklung von Geschäftsprozessen per elektronischer Medien[/k]

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