26.09.2011 - Die digitale Wirtschaft verstärkt erneut ihr Werben um KMU. Projekte wie "Online Motor Deutschland" und "Schanzenport" wollen Unternehmer über die Möglichkeiten im Web aufklären.
Die deutsche mittelständische Wirtschaft hinkt deutlich hinterher", sagt Stefan Tweraser, Country Director Sales von Google Deutschland. "Es gibt 52 Millionen Internetnutzer in Deutschland. 97 Prozent von ihnen nutzen das Netz zur Produktrecherche. 86 Prozent sind Online-Käufer." Demgegenüber stünden 3,6 Millionen kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), von denen nur 58 Prozent eine Website haben. "Einen eigenen Shop unterhalten nur 13 Prozent", so Tweraser.
Um die Mittelständler stärker ins Netz zu locken, hat Google im Frühjahr die Initiative "Online Motor Deutschland" angestoßen (s. OtO 05/11). Die Roadshow von mehreren Internet-Unternehmen tourte von April bis Ende September durch Deutschland und machte in insgesamt zehn Großstädten für jeweils drei Tage halt. Letzte Station: Berlin (28. bis 30. September).
"40 Prozent der deutschen KMU haben keine Website - dafür aber ihre Konkurrenz", sagt Harald R. Fortmann, Vizepräsident des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW). Der Verband ist einer von dreien, der die Initiative von Google als ideeller Träger unterstützt. Ebenfalls mit dabei sind der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) sowie der Handelsverband Deutschland (HDE). Aus Sicht der digitalen Wirtschaft meint Fortmann: "Das große Geld, das größte Wachstumspotenzial liegt im KMU-Bereich."
Die meisten Mittelständler gäben zwischen 1.000 und 5.000 Euro pro Jahr für Marketing und Werbung aus, ergab eine von Telegate in Auftrag gegebene Studie aus dem vergangenen Oktober. Telegate bietet Unternehmen "digitale Brancheneinträge" sowie passende Werbemöglichkeiten und ist ebenfalls bei Online Motor Deutschland an Bord. Der Mittelstand werbe aktuell bisher am Kunden vorbei, will Telegate mit der Studie aufzeigen. 75 Prozent setzten immer noch auf tradierte Print-Medien als Werbeträger (wie gedruckte Branchenbücher und regionale Tageszeitungen). Dabei würden 44 Prozent von jährlich rund 1,3 Milliarden Suchanfragen über das Netz oder mobile Endgeräte laufen.
Online Motor Deutschland will deswegen KMU über die Möglichkeiten des Online-Marketings aufklären. Als Partner mit dabei sind zahlreiche Unternehmen, die sich mit ihrem Angebot ebenfalls an den Mittelstand richten. Sie stellen im Rahmen der Roadshow Produkte und Services kos-tenlos bereit, die normalerweise Geld kosten. Google bietet einen 100-Euro-Adwords-Gutschein, der Webhoster Strato eine Website mit kostenlosem Shop für zwölf Monate inklusive Domain, Xing ein Unternehmensprofil, Telegate Media einen Online-Brancheneintrag, die Suchmaschinenagentur Fairrank eine Website-Analyse und der Online-Marketing-Dienstleister E-Wolff eine Eyetracking-Studie der Website des Unternehmens. Ebenfalls präsent ist die Deutsche Post, die über ihren "Werbemanager" einen einfachen Einstieg ins Online-Marketing (Suchmaschinen- und Display-Werbung) ermöglichen will, aber offenbar kein Goodie im Gepäck hat. Nach dem offiziellen Start ist noch der Zahlungsdienstleister Paypal hinzugekommen, der den Besuchern von Online Motor Deutschland für drei Monate die Nutzungsgebühren erlässt.
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