27.04.2011 - Das Joint Venture von Otto und Hagebau fährt Rekordumsätze im E-Commerce ein. Der Katalog dient dabei als Anstoß für den Kauf im Onlineshop.
Der Online-Handel boomt und treibt vor allem das Multi-Channel-Geschäft voran. Einige Gesellschaften der Otto Group erzielen dem Konzern zufolge bereits zwei Drittel ihrer Umsätze im Web. Laut dem Bundesverband des deutschen Versandhandels (BVH) brachte der E-Commerce 2010 bereits 60,4 Prozent des Branchen-Umsatzes ein. Nicht ganz so erfolgreich im Mehrkanalhandel waren bisher die Baumärkte, beziehungsweise die so genannte Do-it-yourself-Branche. Praktiker, Obi oder Hornbach, fast alle großen Player versuchen sich seit einigen Monaten - oft schon im zweiten Anlauf - darin, auch die digitalen Kanäle für sich zu erschließen.
Angesichts der sonstigen Erfolge von Otto im Multi-Channel-Handel ist es nicht erstaunlich, dass ein Joint Venture mit Beteiligung des Konzerns bereits heute in diesem Bereich Rekordumsätze vermeldet. Baumarkt Direkt konnte 2010 ein Umsatzplus von knapp 20 Prozent allein über den Internetvertrieb verzeichnen. Nach Ansicht von Stefan Ebert, seit Anfang März Geschäftsführer des Konzerns, ist der Händler der Konkurrenz zehn Jahre voraus: "Im Multi-Channel-Segment sehen wir uns heute schon als Marktführer." Gegenüber ONEtoONE erklärte er, wie das Unternehmen diese Position verteidigen will.
Baumarkt Direkt dürfte als Marke dem Endkunden nicht in gleichem Maße ein Begriff sein wie Hornbach, Praktiker oder Obi. Das ist jedoch gewollt. Denn Baumarkt Direkt ist ein Joint Venture, an dem die Otto Group zu 50,1 Prozent und die Hagebau Handelsgesellschaft zu 49,9 Prozent beteiligt ist und das von den Marken dieser Gesellschafter profitiert. Baumarkt Direkt ist heute als eigene Marke im Prinzip gar nicht mehr am Markt, so Geschäftsführer Stefan Ebert. "Stattdessen setzen wir auf die Kernmarken unserer Gesellschafter. Das heißt auf der einen Seite auf Otto und die Tochterunternehmen wie Schwab und Baur, bei denen wir online und im Katalog präsent sind. Auf der anderen Seite Hagebau mit ihren Hagebau-Märkten, für den wir mit dem Unternehmen Baumarkt Direkt den Webshop Hagebau.de betreiben."
Das war allerdings nicht immer so. Vor zehn Jahren startete das Unternehmen als Kooperation zwischen Otto und Obi unter dem Namen Obi@Otto in den Do-it-Yourself-Distanzhandel (DIY). "Die Trennung von Obi im Jahr 2006 hing ursächlich mit den unterschiedlichen Auffassungen der Gesellschafter über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens zusammen", erläutert Ebert. "Wir haben damals schnell entschieden, dass wir Baumarkt Direkt nicht ohne eine starke Baumarkt-Marke weiterbetreiben wollen." Durch die Trennung habe man sogar Nachfragerückgänge bei Otto-Kunden hinnehmen müssen, weil das Markenimage eines Baumarktes fehlte. "Nach verschiedenen Gesprächen mit Baumarktunternehmen haben wir festgestellt, dass Hagebau kulturell am besten zu der Philosophie passt, die auch die Otto Gruppe als Familienunternehmen vertritt", so Ebert weiter. An dem bis dahin erfolgreichen Geschäftsmodell sollte sich nicht viel ändern. Nur beim Namen entschied man sich, einen neuen Weg einzuschlagen.
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