28.03.2011 - Dr. Ralf Kogeler, bisheriger Geschäftsführer der Walter Services Holding GmbH und Walter Services GmbH, hat zum 25. März seine Ämter niedergelegt. Seine Aufgaben übernimmt Klaus Gumpp, COO des Call-Center-Dienstleisters.
Die Entscheidung Kogelers hängt mit seiner zweiten Funktion als Gesellschafter von Walter Services zusammen. Der bisherige CEO hält 26 Prozent am Ettlinger Unternehmen. Durch seinen Ausstieg aus der Geschäftsführung seien die Positionen klar getrennt und die Auseinandersetzung mit der Unternehmenszukunft besser möglich, so Pressesprecherin Sabine Zoller. In Zukunft übernimmt COO Klaus Gumpp, in Absprache mit der Geschäftsführung, die Aufgaben von Kogeler. Neben ihm sind wie bisher Manfred Plaar (Finanzen) und Christoph Schmidt (Marketing und Vertrieb) Teil des Management-Trios.
[f1]Walter Services befindet sich seit Januar in Gesprächen mit Banken und Investoren. Dabei wird über eine "finanzielle Restrukturierung" verhandelt. Mittlerweile haben laut Zoller die Finanzinvestoren H.I.G. Capital und Anchorage die Schulden von Walter Services übernommen. Schon am Wochenende berichtete das "Handelsblatt", dass die Investoren die Kredite gekündigt und eine Versteigerung angekündigt hätten. Laut der Zeitung haben die Finanzinvestoren H.I.G und Anchorage "den Gläubigerbanken von Walter ihre Kredite von mehr als 150 Millionen Euro billig abgekauft - mit dem Ziel, sie in Eigenkapital zu tauschen". Dies bestätigten mit H.I.G. vertraute Personen. Offiziell wollte sich der Finanzinvestor nicht äußern.
Auch aus Kreisen um Walter Services heißt es, dass H.I.G Capital Walter Services neben den Krediten weitere Gelder zur Verfügung gestellt habe, um die Liquidität zu sichern. Um künftig eigene Interessen durchsetzen zu können, wolle H.I.G. zudem Anteile an Walter Services übernehmen. Bisher ist der Finanzinvestor Odewald neben Kogeler Mehrheitsaktionär. Die Kredite, die von H.I.G. übernommen wurden, waren jedoch durch Geschäftsanteile gesichert. Jetzt habe H.I.G. die zuvor gekauften Kredite fällig gestellt und einen Versteigerungsprozess eingeleitet, heißt es übereinstimmend aus unternehmensnahen Kreisen.
Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass es noch zu einer Einigung zwischen den bisherigen Eigentümern und den neuen Investoren komme, so Zoller gegenüber ONEtoONE. Bis zum Versteigerungstermin, dem 11. April, haben die Beteiligten Zeit, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Laut Walter Services sollen die Geschäfte vorerst unverändert weitergeführt werden. "Unsere operative Handlungsfähigkeit ist durch die Prozesse nicht betroffen", so die Stellungnahme des Managements. Die Liquidität sei sichergestellt. (kb)
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