Internationalisierung

"Handgemacht"-Portal Etsy bringt deutsche Plattform ins Netz

Selbstgemachtes und Kunsthandwerk hat in den vergangenen Jahren weltweit unter jungen mode-bewussten Großstädtern eine Renaissance erlebt. Über Etsy verkaufen junge Designer handgemachte Artikel. (Foto: Etsy) (Bild: Etsy)
Selbstgemachtes und Kunsthandwerk hat in den vergangenen Jahren weltweit unter jungen mode-bewussten Großstädtern eine Renaissance erlebt. Über Etsy verkaufen junge Designer handgemachte Artikel. (Foto: Etsy)

25.03.2011 - Der US-Online-Marktplatz Etsy hat mit ein wenig Verspätung die deutsche, französische und niederländische Übersetzung seiner Plattform gestartet. Das Angebot könnte sich auf dem deutschen Markt als ernsthafte Konkurrenz für das unter anderem von Holtzbrinck finanzierte Portal Dawanda entpuppen.

Eigentlich sollte zumindest die deutsche Etsy-Plattform spätestens im vergangenen Dezember ins Netz gehen. Das hatte Matt Stinchcomb, von Berlin aus für die europäische Expansion von Etsy verantwortlich, im vergangenen April gegenüber ONEtoONE angegeben. Offenbar haben die technologische Anpassung und Übersetzung jedoch mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant. Zumindest letztere ist offensichtlich auch noch nicht abgeschlossen: Große Teile der Seiten sind immer noch in Englisch gehalten. Der offizielle Blog von Etsy Deutschland wertet den Start trotzdem als Schritt in Richtung Etsys Internationalisierung und feiert diesen mit einer Startparty in Hamburg.

Über Etsy verkaufen meist Privatpersonen oder One-Man-Betriebe handgemachte Designartikel wie Kleidung, Schmuck und Accessoires. Selbstgemachtes und Kunsthandwerk hat in den vergangenen Jahren weltweit unter jungen mode-bewussten Großstädtern eine Renaissance erlebt. Dabei ist offen, ob Etsy lediglich von diesem Trend profitierte oder ihn mit antrieb.

Unumstritten ist der Erfolg der Plattform. Etsy wurde 2005 gegründet und verzeichnet nach eigenen Angaben mehr als acht Millionen Mitglieder und 400.000 Verkäufer weltweit. Laut Stinchcomb ist Etsy profitabel. Im vergangenen Jahr wurden Produkte im Wert von 314 Millionen US-Dollar über die Plattform verkauft. Die Betreiber der Plattform kassieren von den Verkäufern 20 US-Cent für jeden eingestellten sowie eine Provision von 3,5 Prozent für jeden verkauften Artikel.

Zuletzt hatte Etsy die Social-Commerce-Funktionen auf der eigenen Plattform ausgebaut. Mit "Circles" können sich die Mitglieder mit anderen vernetzen. Ein "Activity Feed", vergleichbar mit dem Newsfeed des sozialen Netzwerks Facebook, informiert angemeldete User dann über die Aktivitäten ihrer Freunde und Bekannten auf der Plattform. Die Nutzer sollen so besser für sie interessante Artikel finden können.

Seit 2006 existiert in Deutschland mit Dawanda, gegründet von Claudia Helming und Michael Pütz, eine zu Etsy vergleichbare Plattform. Seit dem Februar 2007 ist die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck über ihre Gesellschaft Holtzbrinck Ventures an Dawanda beteiligt. Der Online-Marktplatz verzeichnet nach eigenen Angaben seit Kurzem eine Million Mitglieder, 95.000 Hersteller bieten mehr als anderthalb Millionen verschiedener Produkte an. Umsatzzahlen nennt Dawanda nicht, die Zahl der verkauften Produkte sowie der Umsatz seien jedoch im letzten Jahr beide jeweils um 130 Prozent gestiegen. Dawanda beschäftigt in Berlin 41 Mitarbeiter. (re)

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