16.07.2010 - Deutschlands Werbetreibende haben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 1,7 Milliarden Euro für den Versand von Mailings ausgegeben. Am intensivsten hat der Versandhandel geworben; ein Großteil des Geldes floß in volladressierte Werbesendungen.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Marktforschers Nielsen für das Medium Direct Mail im ersten Halbjahr 2010. Wegen wechselnder Erhebungsmethoden lehnt es Nielsen ab, die Investitionen in den Versand von Mailings mit den Portokosten vom Vorjahr zu vergleichen. Dennoch sei die Zahl der Vollständigkeit halber hier erwähnt: Im ersten Halbjahr 2009 waren es ebenfalls 1,7 Milliarden Euro.
Die Nielsen-Ergebnisse für das erste Halbjahr 2010 im Einzelnen: Das Medium Direct Mail wurde am intensivsten durch den Versandhandel genutzt. Insgesamt investierten deren werbungtreibenden Unternehmen 659 Millionen Euro in ihre Kommunikationsaktivitäten mit Werbesendungen. Am zweitstärksten wurde Direct Mail als Kommunikationskanal von den Handelsorganisationen mit Werbeaufwendungen von insgesamt 399 Millionen Euro genutzt, gefolgt von den Möbel- und Einrichtungshäusern, die Bruttowerbeaufwendungen in Höhe von 94 Millionen Euro tätigten.
Bei den werblichen Aktivitäten der Unternehmen entfiel laut Nielsen der größte Anteil der Direct-Mail-Werbeaufwendungen von Januar bis Juni 2010 mit 56,2 Prozent auf den adressierten Versand. Damit entfällt auf die volladressierten Werbesendungen mit 945 Millionen Euro weiterhin der größte Anteil auf Basis der unterschiedlichen Adresstypen. Daneben wurden unadressierte Werbesendungen mit einem Anteil von 41,4 Prozent bzw. 696 Millionen Euro sowie teiladressierte Werbesendungen mit insgesamt 41 Millionen Euro an Werbeaufwendungen genutzt.
Der größte Ausgabenanteil bei der Übermittlung der Kommunikationsinhalte entfiel mit 32,7 Prozent bzw. 550 Millionen Euro auf den Werbebrief. Mit einem Anteil von 31,7 Prozent folgen Prospekte sowie Kataloge mit 25,3 Prozent, Wurfzettel und Flyer mit knapp 9 Prozent und Werbepostkarten mit 1,4 Prozent.
Wie Nielsen betont, erheben die genannten Zahlen nicht den Anspruch, die individuellen, monetären Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern widerzuspiegeln, deren Konditionen naturgemäß von der Marktmacht des Werbungtreibenden bzw. der Agentur sowie der allgemeinen Nachfrage am Werbemarkt bestimmt würden. Diese individuellen Geldflüsse zwischen den Marktteilnehmern würden auch nicht öffentlich bekannt gegeben.
Im Vergleich zum restlichen Werbemarkt, zu dem Nielsen auch Online zählt, schneidet das Mailing offenbar relativ schwach ab. Der deutsche Bruttowerbedruckmarkt hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 laut Nielsen einen Werbedruck von 11,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies bedeutet im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 ein Plus von 9,4 Prozent bzw. 993 Millionen Euro. "Das Bruttowerbejahr 2010 entwickelt sich bislang weitaus besser als anfangs viele Prognosen vermuten lassen haben. Dabei basiert das Plus sowohl auf der schwachen Halbjahresentwicklung des Vorjahres als auch auf der Verbesserung des deutschen Wirtschafts- und Konsumklimas in 2010. Aktuelle Agentur-Umfragen bestätigen ebenfalls diesen erfreulichen Trend", sagte Ludger Wibbelt, Geschäftsführer Nielsen Deutschland, zu der Entwicklung des Bruttowerbemarktes in Deutschland. (te)
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