16.02.2010 - Am Ende hat es dann doch noch geklappt. Die EU-Wettbewerbsbehörden haben der Otto Group erlaubt, die Markenrechte an Quelle und Privileg europaweit zu nutzen. "Wir begrüßen die Entscheidung der EU-Kommission", sagte Konzern-Sprecher Thomas Voigt unmittelbar nach der Entscheidung in Brüssel. Die Otto Group könne nun die Traditionsmarken Quelle und Privileg nutzen und den ehemaligen Kunden der Marken wie auch den eigenen und neuen Kunden vielfältige Angebote unterbreiten. Allerdings musste die Otto Group auch ein paar Kröten schlucken.
"Um den wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU-Kommission Rechnung zu tragen, haben wir gemeinsam mit der Kommission den Vorschlag erarbeitet, die weiteren, rund 120 Eigenmarken - unter anderen Webschatz, Universum, Casamaxx (Möbel), Explorer (Textil), Mars (Fahrräder) und Meisteranker (Uhren) - aus der Primondo-Insolvenzmasse innerhalb eines halben Jahres an einen bedeutenden Wettbewerber weiter zu verkaufen", so Voigt, "auch wenn wir selbstverständlich diese Marken gerne behalten und wieder belebt hätten."
Nach erfolgtem Verkauf hat die Otto Group dann gemeinsam mit dem Erwerber der Eigenmarken das Recht, die Adressdaten von Quelle-Kunden anzumieten und zu nutzen. "Wir wollen in den kommenden Monaten die Quelle-Kunden auch direkt von den Sortimenten unserer Konzernmarken überzeugen", so Voigt. Mit diesem Recht seien die Adressdaten vor dem Zugriff weiterer Anbieter geschützt, denn die Daten könnten nur an den Erwerber der Eigenmarken und die Otto Gruppe zu gleichen Rahmenbedingungen vermietet werden. Ehemalige Quelle-Kunden könnten selbst entscheiden, ob sie dann Kunde der Otto Gruppe werden wollen.
In der Versandhandelsbranche wird nun davon ausgegangen, dass die Otto Group den Versender Quelle neben der Einzelgesellschaft Otto positionieren wird. Während sich die Einzelgesellschaft Otto aber eher bei einem jüngeren Publikum etablieren will, soll Quelle vermutlich das Potenzial der älteren Versandhandelskunden ausschöpfen.
Die Otto Group hatte für die Marke Quelle und das Russland-Geschäft von Quelle nach Angaben von Arcandor-Insolvenzverwalter Dr. Klaus Hubert Görg in einem offenen Bieterverfahren 65 Millionen Euro bezahlt - zuzüglich der Kosten für die Anmietung der Adressen. (te)
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