ONEtoONE-Rundruf

Was bringt die Mehrwertsteuerangleichung fürs Dialogmarketing?

29.01.2010 - Es geht um die Mehrwertsteuerbefreiung der Deutschen Post: Mitte dieses Jahres soll eine Art Waffengleichheit zwischen der Post und ihren Konkurrenten hergestellt werden. Unsere Fragen: Kommt die Liberalisierung nun endlich in Gang? Und: Was versprechen sich unsere Leser von dieser Regelung für das Dialogmarketing?

Dirk Wolf
Geschäftsführer Skriptura Dialog Systeme in Hannover:
Wir werden in den nächsten Jahren mit jeder Menge kreativer Ideen von Seiten der Anbieter von Postdienstleistungen - auch von der DPAG selbstverständlich - rechnen können. Die Substituierung bestehender Post wie Rechnungen, Mahnungen u. ä. und mindestens kontinuierlich gleich bleibende, wenn nicht wachsende Mengen im Direct Mail werden aber ungleich größere Auswirkungen auf das Dialogmarketing der Zukunft haben als die reine Angleichung der Mehrwertsteuerpflicht.

Volker Kirschner-Kross
Director Business Development bei Artundweise in Bremen:
Die Befreiung wird ausschließlich den Wettbewerbern ermöglicht, die Post-Universaldienste anbieten und eine flächendeckende Grundversorgung der Bevölkerung garantieren. Daher ist anzunehmen, dass der Kreis der Wettbewerber nicht ausreichend groß ist, um eine deutliche Marktbelebung anzustoßen.

Christian Holland-Moritz
Geschäftsführender Gesellschafter von Xanto in München:
Wenn es den DPAG-Lobbyisten nicht noch gelingt, dieses Gesetz zu Fall zu bringen oder zu verzögern und die bestehende, unsägliche Mindestlohnregelung ausläuft, dann ist eine Liberalisierung endlich in Sicht! Fallende Portopreise für das Dialogmarketing werden die Folge sein. Die Möglichkeit für die privaten Briefdienstleister, sich ihrerseits von der Umsatzsteuerpflicht befreien zu lassen, ist rein theoretisch und vollkommen ohne Bewandtnis in der Praxis.

Dr. Oliver Hermes
Gesellschafter von Berger Baader Hermes, München:
Die Post interessiert uns nicht. Modernes Dialogmarketing läuft zunehmend online.

Sebrus Berchtenbreiter
Geschäftsführender Gesellschafter von Promio Net in Bonn:
Die Liberalisierung war vor einigen Jahren schon auf einem guten Weg - bis die Deutsche Post über Mindestlohnvereinbarungen der Konkurrenz im letzten Moment das Wasser abgegraben hat; insofern ist der Referentenentwurf des Bundes-
finanzministeriums für uns noch nicht in Stein gegossen. Aber egal, ob die Mehrwertsteuer für Geschäftsbriefe kommt oder für alle abgeschafft wird: Auch 2010 wird sich der Trend zur Digitalisierung des Dialogmarketings weiter fortsetzen.

Dorothe Eickholt
Geschäftsführerin von Swiss Post International Germany in Troisdorf:
Chancengleichheit im Wettbewerb führt zu mehr Transparenz. Unternehmen können dann erstmals direkt Angebote für ihr Dialogmarketing vergleichen und sich für die kompetenteste Leistung mit dem besten Service entscheiden.

Stephan F. Rebbe
Geschäftsführer Beratung von Kolle Rebbe, Hamburg:
Die Herstellung der Waffengleichheit zwischen Post und ihren Konkurrenten ist aus marktwirtschaftlicher Sicht begrüßenswert, aber nicht kriegsentscheidend. Die relevante Schlacht wird im digitalen Raum geschlagen. Und dort gelenkt von den Schreibtischen der EU-Bürokraten. Für den Sektor Dialogmarketing und alle beteiligten Dienstleister ist ein freier Zugang zu den jeweiligen Zielgruppen und der maximale kreative Spielraum in der Umsetzung der Kampagnen überlebensnotwendig, um den "Klassikern" Paroli bieten zu können.

Georg Blum
Geschäftsführer von Commundia in Ebersbach:
Grundsätzlich befürworte ich die Chancengerechtigkeit. Nur, ob alle potenziellen Spieler ein zweites Mal viel Geld in die Hand und den Konkurrenzkampf aufnehmen, bleibt abzuwarten. Eine Gefahr für die Arbeitsplätze? Nein, gute Postler bekommen ihr Gebiet - bei wem auch immer. Für das Dialogmarketing erwarte ich erstens: Es wird sicher erst einmal teurer. Erst nach und nach werden die Preise vermutlich sinken. Zweitens: Besonders für regionale Aktionen werden andere Preisstrukturen zustande kommen. Drittens: Die Post wird ihre Services und Qualitätskontrolle verbessern, damit sie sich ihre Konkurrenten vom Leibe hält.

Volker Wiewer
Vorstandsvorsitzender der E-Circle AG in München:
Die Postliberalisierung wird das Dialogmarketing weiter puschen. Viele der führenden Briefdienstleister haben ja ihr Angebot bis hin zum kompletten Producing eines Mailings extrem ausgebaut und sind vorbereitet.

Ulas Boyaci
Director Sales & Marketing Solutions bei D&B in Darmstadt:
Über einen längeren Zeitraum betrachtet, ist ein zunehmender Wettbewerb der Post-Dienstleister anzunehmen. Der verstärkte Wettbewerb wird zu verbesserten Konditionen für die Kunden führen und somit das postalische Dialogmarketing begünstigen.

Johann Schreib
Director Operations Computer­share Document Services in München:
Beobachtet man die Marktkonsolidierung, kommt man zwangsläufig zu der Meinung, dass die letzten Schranken fallen. Die Schonfrist dürfte vorbei sein und der Postmarkt dadurch effizienter und deutlich kundenorientierter werden. Die Kosten müssten sinken, und das Sendungsvolumen müsste sich deutlich erhöhen.

Torsten Panzer
Co-Founder & Managing Director von Buzzer Germany in Hamburg:
Als Unternehmer glaube ich an die Kraft des Marktes und begrüße daher die Liberalisierung. Eine Umsatzsteuerbefreiung für Dienstleister außer der Post kann sicherlich zu mehr Wettbewerb und daher einem Aufschwung im Dialogmarketing führen.

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