04.01.2010 - Das Vorzeigeprojekt der Deutschen Post nimmt langsam Gestalt an. "Der Start des Online-Briefs ist für Mitte 2010 geplant", kündigte Post-CIO Dr. Johannes Helbig an. Begleitet werde die Markteinführung von einer umfassenden Kampagne - nicht zuletzt von Dialogmarketingmaßnahmen.
"Wir werden dabei alle Kanäle nutzen, schließlich wollen wir alle Bürger Deutschlands, auch die nicht internetaffinen, erreichen", so Helbig. Eine Entscheidung über den Preis des Online-Briefs ist noch nicht gefallen In den Medien war von 10 Cent die Rede, was die Bonner aber vehement dementieren. Die Zeit drängt. Telekom und United Internet arbeiten an der De-Mail. Pin und Swiss Post bieten Hybridpost bereits an. In Bonn lässt man sich hingegen nicht aus der Ruhe bringen. Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit sollen Vorrang erhalten.
"Der Online-Brief wird einen hohen Grad an Convenience erreichen", meint Helbig. Jeder, der einen Online-Brief versenden oder empfangen wolle, müsse sich nur einmal registrieren, also ein Mal in einer Postfiliale vorbeischauen und sich mit seinem Personalausweis identifizieren. Mit der neuen elektronischen Adresse (oder Online-Brief-Adresse) ausgestattet, erhält man dann, ähnlich wie beim Online-Banking, für jede Session eine TAN über sein Handy. Der Mann von der Post: "Grundsätzlich leistet der Online-Brief alles, was Sie auch vom physischen Brief her kennen. Neu ist, dass man zwischen dem physischen und dem elektronischen Empfang bzw. Versand frei wählen kann."
Helbig macht sich keine Illusionen: "Es wird natürlich immer Leute geben, denen der Preis zu hoch ist und denen der Weg zur Postfiliale und der TAN-Einsatz zu aufwändig sind. Aber unsere Marktforschung hat eine überwältigend positive Resonanz ergeben." Vor allem bei Geschäftskunden stoße der Online-Brief auf großes Interesse. In der Kundenansprache ließen sich schließlich nahezu sämtliche Prozesskosten des physischen Briefs sparen.
Das Wichtigste sind für Helbig die Vorteile des Online-Briefs selbst. Hier gelte, was auch für den physischen Brief gelte. Erstens die Verbindlichkeit: Alle Teilnehmer seien identifiziert und zu erkennen. Zweitens die Verlässlichkeit: Der Onlinebrief werde sicher zugestellt, auch im rechtlichen Sinn. Und drittens die Vertraulichkeit: Niemand könne Inhalte verändern oder mitlesen.
"Anderslautenden Gerüchten zum Trotz arbeiten wir intensiv mit der Bundesregierung beim Thema sichere Kommunikation im Internet zusammen", betont Helbig. Die De-Mail hat für ihn dreierlei Bedeutung: "Sie steht für das Bürgerportalgesetz, das die Regierung verabschieden will, sie setzt eine gemeinsame Norm für den elektronischen Brief, und sie sollte konkurrierende Produkte in diesem Bereich ermöglichen." (te)
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