Tipp 24 entlässt Großteil der Mitarbeiter

27.03.2009 - Die Tipp 24 AG muss bis Ende dieses Monats 139 ihrer 154 Mitarbeiter entlassen.

Grund: Wegen des neuen Glücksspiel-Staatsvertrages hatte Tipp 24 das bisherige Geschäft mit der internetbasierten Vermittlung von Lotto und Toto zum 1. Januar einstellen müssen. Das neue Gesetz verbietet den Vertrieb und die Werbung für Lotto im Internet. Die Seite Tipp24.com wird seither von London aus betrieben. Die 15 verbleibenden Mitarbeiter von Tipp 24 in Hamburg kümmern sich um Verwaltungsaufgaben der Konzernmutter. Die Maßnahmen betreffen auch den vierköpfigen Vorstand des Unternehmens. Die Tipp 24 AG wird ab April nur noch von Jens Schumann (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Hans Cornehl geführt. Die Vorstände Petra von Strombeck (Marketing) und Marcus Geiß (Auslandsgeschäft) verlassen den Vorstand. Geiß wird innerhalb der Tipp-24-Gruppe weiterhin seine Funktion als Geschäftsführer der italienischen Konzerngesellschaften Puntogioco 24 und Giochi 24 ausüben.

"Wir sind gezwungen, einen Großteil unserer Mitarbeiter freizusetzen, da uns der neue Glücksspiel-Staatsvertrag jegliche Vermittlungsaktivitäten von Lotterien im Internet in Deutschland untersagt. Ein Großteil dieser Arbeitsplätze wird voraussichtlich im Ausland neu entstehen - hier gelten diese Restriktionen nicht", so Schumann. "Während der deutsche Staat mit Milliardenbeträgen um die Rettung deutscher Arbeitsplätze kämpft, vernichtet er gleichzeitig mit einem europarechtswidrigen Gesetz die Arbeitsplätze eines gesunden mittelständischen Unternehmens." Außerdem habe die Tipp 24 AG allein im vergangenen Jahr Steuern in Höhe von rund 130 Millionen Euro an die Bundesländer abgeführt, die nun ersatzlos wegfallen." Nach Auskunft von Schumann waren die betroffenen Mitarbeiter erst ein paar Tage vor der öffentlichen Bekanntmachung über den Verlust ihrer Arbeitsplätze informiert worden.

Schumann kündigte gegenüber ONEtoONE an, weiter juristisch gegen den neuen Staatsvertrag vorgehen zu wollen. "Wir klagen auf breiter Front in allen Bundesländern gegen den Staatsvertrag", sagte der Vorstandsvorsitzende. Er beurteilt seine Chancen nicht als aussichtslos. Mehrere Länder hätten schon aus europarechtlichen Gründen Bedenken geäußert.

Die gut zehn Arbeitsplätze der Tipp 24 Entertainment GmbH sind von der Stellenkürzung nicht betroffen. Tipp 24 Entertainment betreibt das Spieleportal Tipp24games.de. Diesen Geschäftsbereich will Schumann nun ausbauen. Zuwachs erhofft er sich auch von "internationalen Perspektiven". Über eine Änderung der Gesellschaftsform, also der AG, denkt Schumann nach eigenem Bekunden nicht nach.

Die Tipp24 AG vermittelte unter Tipp24.de bis Ende 2008 staatliche Glücksspielprodukte über elektronische Medien, insbesondere das Internet. Diese Tätigkeit hat das Unternehmen aufgrund des aktuellen Glücksspiel-Staatsvertrages bis zur Klärung der Rechtslage vorübergehend eingestellt. Seitdem betreibt die Tipp24 AG insbesondere die Spieleplattform Tipp24games.de. Konzerngesellschaften sind Ventura24 in Spanien, Puntogioco24 in Italien und MyLotto24 in Großbritannien. Seit 2005 werden die Aktien der Tipp 24 AG an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. (te)

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