Springer verstärkt Internet-Geschäft

Das Verlagshaus Axel Springer hat 2006 ein Ergebnis von 291 Millionen Euro erzielt. Das entspricht einem Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (230,7 Millionen Euro). 2007 will sich der Konzern vor allem im Online-Segment engagieren. "Unser Ziel steht fest: Expansion mit Schwerpunkt im digitalen Bereich", sagte Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner. Für das laufende Geschäftsjahr werde "ein Ergebnis auf Vorjahresniveau oder leicht darüber" erwartet.

Dass mit dem digitalen Ausbau bereits begonnen wurde, belege der neu gestaltete Web-Auftritt von "Welt Online" ebenso wie Zusatzangebote auf der Internet-Seite von Bild.T-Online.de. Außerdem hat die Tochtergesellschaft Axel Springer Finanzen Verlag 50,1 Prozent an dem Finanzportal Wallstreet Online übernommen. Laut Springer-Mitteilung ist das Portal Wallstreet Online mit mehr als 350.000 Mitgliedern Deutschlands größte Community im Bereich Börse und Anlage. "Mit dem Portal Finanzen.net sind wir im Segment der unabhängigen Finanzportale bereits gut positioniert", sagt Dr. Frank Werner, Geschäftsführer des Axel Springer Finanze n Verlags. "Mit der Beteiligung an der Wallstreet-Online-Gruppe vollziehen wir einen weiteren Schritt in der Umsetzung unserer Digitalisierungsstrategie." Für die Entwicklung von elektronischen Programmführern hat Axel Springer eine Tochterfirma gegründet. Die neue Gesellschaft mit dem Namen Digital TV Content GmbH soll "die rasch wachsende Nachfrage nach Orientierungsmöglichkeiten sowie personalisierbaren und selbstlernenden Navigationssystemen in der digitalen Unterhaltungswelt" befriedigen, teilte das Unternehmen mit. Geführt wird Digital TV Content von Stephan Zech, stellvertretender Verlagsleiter von Springers Programmzeitschriften, und Ned Wiley, der von I-TV Solutions kommt. "Programmführer, personalisierbare Navigationsoberflächen und Empfehlungsmaschinen erschließen der werbungtreibenden Industrie neue Dimensionen der gezielten Kundenansprache", sagt Wiley. "Wir bieten die Möglichkeit crossmedialer Kampagnen - und dies auf internationaler Ebene." Springers Zeitschriftenvorstand Dr. Andreas Wiele bezeichnet die Neugründung als "Antwort auf die Explosion der digitalen Entertainment-Angebote und die Fragmentierung von Zuschauerzielgruppen" etwa durch Fernsehen, IPTV, Video-on-Demand, Games- und Online-Angebote wie Internet-Videoplattformen und andere nutzergenerierte Inhalte. So habe beispielsweise der Erfolg der Programmzeitschrift "TV Digital" das Wachstumspotenzial im digitalen Unterhaltungsmarkt veranschaulicht. eaz