Teleshopping ist erwachsen geworden

30.12.2005 - Ein Kommentar von Michael Lessig, Berater bei Goldmedia in Berlin

Seit zehn Jahren gibt es Teleshopping in Deutschland - eine kurze Zeit für einen Wirtschaftszweig, der hier zu Lande heute gut 6.000 Menschen beschäftigt. Eine lange Zeit dagegen, wenn man bedenkt, wie dieses Geschäftsmodell anfangs belächelt und mit Klischees umschrieben wurde. Die Teleshopping-Branche hat sich von den Schmährufen indes nie beeindrucken lassen. Sie hat eigene Realitäten geschaffen und ist längst mehr als Hausfrauenfernsehen. Sie ist zum Vorreiter geworden für neue Erlösformen im TV, die auf Interaktionen und Transaktionen mit dem Zuschauer gründen. Sie überschreitet 2005 zum ersten Mal die Schwelle von einer Milliarde Euro Umsatz und zählt inzwischen neun Sender.

Bereits Anfang der neunziger Jahre gab es im deutschen Fernsehen Verkaufssendungen in Form von Info mercials. Mit meist überschwänglich dargebotenen, schlecht synchronisierten und bisweilen sehr skurrilen Produktpräsentationen stießen die aus den USA importierten DRTV-Spots jedoch nur auf mäßige Akzeptanz. Hinzu kamen nicht selten hohe Versandkosten, unzureichender Kundenservice und Qualitätsprobleme. Das echte Teleshopping, wie es im Oktober 1995 von H.O.T., Home Order Television, begründet wurde, beschritt von Beginn an andere Wege: Hier setzte man klar auf seriöse Information, umfassenden Service und langfristige Kundenbeziehungen. Die Liveproduktion mit Zuschauereinbindung und die hohe Flexibilität des Programms sind dabei wesentliche Erfolgsfaktoren.

In einer aktuellen Goldmedia-Umfrage gab fast jeder Dritte an, zumindest ab und zu Teleshopping zu schauen. Die Zahl der bisherigen Besteller beläuft sich auf etwa zehn Millionen. Die Zielgruppenpotenziale sind damit bei weitem nicht ausgeschöpft: Mit veränderten Sortimentsstrukturen und neuen Präsentationsformen werden verstärkt auch Männer und jüngere Zielgruppen adressiert. Bis 2010 prognostiziert Goldmedia ein Marktwachstum auf dann rund 1,6 Milliarden Euro. Und auch darüber hinaus ergeben sich Wachstumsfantasien durch Digitalisierung und technische Innovationen wie die Bestellmöglichkeit per Fernbedienung. Die nächsten zehn Jahre versprechen spannend zu werden.

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