20.12.2005 - Suchmaschinenbetreiber übernimmt angeblich fünf Prozent der Anteile für eine Milliarde Euro. Zudem ist eine Zusammenarbeit bei der Online-Vermarktung geplant.
Im Bieterrennen um America Online (AOL) zeichnet sich eine Entscheidung ab. US-Medienberichten zufolge erwirbt der Suchkonzern Google eine fünfprozentige Beteiligung für rund eine Milliarde US-Dollar. Außerdem habe die beiden Unternehmen dem Vernehmen nach eine Zusammenarbeit bei der Online-Werbung über fünf Jahre vereinbart. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" soll die AOL-Mutter Time Warner den Deal noch in dieser Woche absegnen. Offziell wollten sich AOL und Google bislang nicht zu den Berichten äußern.Neben Google hatten sich auch Microsoft, der US-Kabelnetzbetreiber Comcast und die News Corporation von Rupert Murdoch für AOL Interessiert. Yahoo hatte seine Ambitionen bereits im November aufgegeben.
Für Microsoft ist die Entscheidung ein schwerer Rückschlag im heiß umkämpften Suchmaschinengeschäft. Der Software-Gigant bleibt somit weiter abgeschlagen hinter Google und Yahoo die Nummer drei im Markt. Dass Microsoft beim AOL-Deal das Nachsehen hatte, lag Medienberichten nicht am Preis. Vielmehr habe die Aussicht auf eine intensive Zusammenarbeit mit der zurzeit erfolgreichsten und innovativsten Internetfirma den Ausschlag für Google gegeben.
AOL verwendet bereits die Suchtechnologie von Google. Künftig kann die Time-Warner-Tochter auch selbst Sponsored Links auf seinen Suchergebnisseiten verkaufen. Bislang erhielt AOL einen Anteil der Einnahmen, die Google über AOL erzielte. Die Erlöse für bezahlte Suchergebnisse auf den AOL-Seiten dürften dieses Jahr bei etwa 500 Millionen Dollar liegen. Etwa 12 Prozent des Google-Umsatzes werden auf AOL-Seiten generiert. Damit ist AOL Google größter Portalpartner; somit hätte ein Verkauf von AOL an einen Google-Konkurrenten den Suchmaschinen-Marktführer vermutlich in große finanzielle Schwierigkeiten gebracht.
AOL erhofft sich durch den Google-Einstieg eine Belebung des eigenen Geschäfts. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren Millionen Kunden an Anbieter von kostenlosen Internetservices verloren und konnte bislang vom neuen Boom in der Online-Werbung längst nicht so stark profitieren wie die Konkurrenten Yahoo, MSN und Google. AOL will sich künftig auf Gratisdienste konzentrieren und sich verstärkt über Werbung finanzieren.
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