Markenrelaunch: Global Mail wird DHL

18.10.2004 - Deutsche Post stellt ihre internationale Briefzustellung neu auf

Die Deutsche Post feilt weiter an ihrer Organisations- und Markenstruktur: Der Konzern will das Brief-Label Global Mail als eigenständige Marke aufgeben und DHL unterordnen. Für Unmut sorgen derzeit die internen Verschmelzungsspläne von Danzas und anderen DPAG-Töchtern in der so genannten neuen DHL.

Seit Oktober firmiert die internationale Zustellung der Deutschen Post außerhalb Europas unter der Marke DHL Global Mail. Wie das Unternehmen mitteilt, bleibt die Sparte im Konzern dennoch dem Geschäftsbereich Brief zugeordnet und behält ihre eigene Vertriebsorganisation. Vorstandschef Klaus Krappnik zufolge soll Global Mail im Windschatten der etablierteren Logis-tikschwester besser gedeihen: "Die Marke DHL verfügt weltweit über einen sehr hohen Bekanntheitsgrad, davon werden wir profitieren."

Der Konzern hatte seine Global-Mail-Aktivitäten erst vor einem Jahr aus der Paketsparte von DHL in den hoch profitablen Geschäftsbereich Brief verlegt. Derzeit beschäftigt Global Mail 3.200 Mitarbeiter und setzte im Jahr 2003 rund 1,2 Milliarden Euro um. Zum Ergebnis gab Bereichsvorstand Klaus Krappnik lediglich bekannt, das Briefgeschäft der DPAG sei "auch im internationalen Bereich profitabel". Im asiatisch-pazifischen Raum und den USA wurde die neue Marke am 18. Oktober eingeführt. Europa soll im Januar nächsten Jahres folgen. In den USA, wo die DPAG kürzlich den Postdienst Smartmail Services übernommen hat, wird das Angebot unter dem Namen DHL Smart & Global Mail vermarktet.

Das internationale Transportgeschäft der DHL spielt im Hinblick auf die Liberalisierung des Briefmarktes 2007 eine zentrale Rolle für den Konzern. Zwei Jahre nach der Übernahme erwirtschaftet die Logistiksparte unter der Dachmarke DHL mit rund 160.000 Mitarbeitern mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes von 40 Milliarden Euro. Presseberichten zufolge macht die Deutsche Post indes mit ihrem Amerikageschäft in diesem und dem nächsten Jahr Verluste. Noch im Mai hatte Vorstandschef Klaus Zumwinkel ein ausgeglichenes Ergebnis für das Jahr 2005 angekündigt. Nun wurde der voraussichtliche Verlust für dieses Jahr von 200 auf 500 Millionen US-Dollar erhöht.

Grund für das schlechte Ergebnis sind die Schwierigkeiten der Express-tochter DHL, sich in den USA gegen die Marktführer UPS und FedEx zu behaupten. UPS und FedEx profitieren zurzeit allein vom Aufschwung in den USA. Um die Express-Tochter auf dem wichtigen US-Markt stärker zu positionieren, hat die DPAG vor kurzem eine 100 Millionen Dollar teure Kampagne in den USA angestoßen.

Unterdessen hat sich der stellvertretende Aufsichtsratschef der Tochterfirma DHL, Rolf Naumann, ablehnend zu den geplanten Strukturveränderungen im Konzern geäußert. Konkret kritisiert er die Pläne der Deutschen Post, die Firma DHL mit Danzas und anderen Unternehmen in der so genannten neuen DHL zusammenzulegen. Im Zuge der Integration der drei Tochterfirmen DHL, Danzas und Deutsche Post Euro Express in Deutschland werden bei der heutigen Kurier- und Expresssparte, also der ehemaligen DHL, rund 1.000 Kurierfahrer durch Subunternehmer ersetzt. "Ohne Not sollen hier 1.500 Leute auf die Straße gespült werden", sagte Naumann gegenüber dem Wochentitel Die Zeit. Naumann zufolge will die DPAG auch im DHL-Vertrieb Stellen abbauen. asc

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