Rund um Audiotex: CompuTel baut aus

19.04.1999 - Klare Ausrichtung auf Direkt- und Dialogmarketing, Adreßgenerierung und Branchenlösungen - so lautet das neue Credo des Hamburger Audiotex-Dienstleisters CompuTel.

Die 100prozentige Tochter des Axel Springer Verlages bietet Dienstleistungen rund um Telefon- und Faxmehrwertdienste. Künftig will CompuTel den Mobilfunkprovidern noch mehr Inhalte zu den Themen Information und Unterhaltung offerieren.

Mehr Service bedingt mehr Personal, also haben sich die Hamburger den neuen Leiter Content Management Axel Konjack an Bord geholt. Klaus Jansen-Knor startet als neuer Vertriebsleiter, und Katja Prüß, bereits seit 1998 im Team, übernimmt die Verantwortung für Marketing Communication und Customer Service. CompuTel startete 1991 als Dienstleister für die Titel des Springer-Verlages, noch heute betreut die eigenständige GmbH zum Beispiel die Gewinnspiel-Hotline für das BILD-Preisrätsel. Mittlerweile machen Springer-Aufträge aber nur noch rund 30 Prozent des Geschäfts aus. Katja Prüß, Leiterin Marketing Communication und Customer Service, wehrt sich gegen die Vermutung, CompuTel sei ein reines Verlagsanhängsel: "Wir arbeiten sehr selbständig. Wir betreuen zum Beispiel nicht nur TV-Sender, die zu Springer gehören, sondern auch n-tv oder VIVA. Es gibt keinen Konkurrenzausschluß."

Das Kundenportfolio ist in mehrere Bereiche aufgeteilt, darunter Wirtschaft, Medien wie Hörfunk, TV-Sender und Verlage sowie Markenartikler und Versandhandel. Die Dienstleister profitieren auch von der neuen Lieblingsbeschäftigung der Deutschen: dem Aktienkauf. Telefon- und Faxabruf-Services mit neuesten Börsennachrichten stehen hoch im Kurs. Gemeinsam mit Multichart bietet CompuTel zum Beispiel einen Service, bei dem sich die Anrufer über eine 0190er Nummer einwählen, ihre Wertpapierkennummer eingeben und binnen kürzester Frist ein Chart mit dem Kursverlauf ihrer Aktie plus Zusatzinfos gefaxt bekommen. "Das ist eine Dienstleistung, hinter der sich viel Aufwand verbirgt, die sehr schnell und mit 3,63 Mark pro Minute nicht teuer ist", erklärt Katja Prüß die große Nachfrage nach diesem Angebot.

Der Erfolg von Audiotex-Diensten ist leicht meßbar. So ermöglichen DRTV-Spots eine schnelle Mediaoptimierung: über das Call-Aufkommen wird analysiert, ob der Spot auf dem richtigen Sender zur richtigen Zeit im richtigen Umfeld zu sehen war. Die TV-Sender selbst, noch vor wenigen Jahren absolut gegen die Einblendung von Rufnummern, setzen heute ebenfalls auf Telefonservices. TEDs oder Hotlines in Sendungen wie ran, Wetten, daß …? oder Geld oder Liebe verzeichnen hohe Responsequoten. Auch Gewinnspiele, egal ob von BILD, EDEKA oder Quelle, sind gemeinhin absolute Renner.

Die Markenartikler haben ohnehin das Medium Telefon für sich entdeckt, und zwar nicht nur zur Kundenbindung, sondern vor allem zur Adreßgenerierung. Denn: Für Adreßsammler ist Audiotex eine Goldgrube. Die Anrufer geben in der Regel ihre vollständige Adresse sowie Zusatzinformationen wie Alter oder Produkterfahrungen an. Diese Ansagen werden aufgezeichnet und im Kundenauftrag an Adressen-Dienstleister weitergeleitet, die die Daten gegen Referenzdatenbanken abgleichen und aktualisieren.

Ein, zwei Tage später hat das Unternehmen die aufbereiteten Daten auf dem Tisch. Kostenpunkt laut CompuTel: rund 70 Pfennig pro Adresse. Hinzu kommen allerdings im Vorwege die Kosten für das Programmieren und Einrichten der Audiotex-Dienste sowie Tonstudio-Dienstleistungen.

Prinzipiell können zum Beispiel Gewinnspiele innerhalb weniger Tage produziert und freigeschaltet werden. CompuTel verfügt über eine eigene Rufnummerndatenbank, aus der Nummern sofort bezogen und geroutet werden können. Ist der Kunde mit den vorgeschlagenen Nummern nicht einverstanden, beantragt CompuTel neue Nummern - die Bereitstellung dauert dann allerdings bis zu einer Woche. Katja Prüß ist von der Zukunft der Audiotex-Dienste überzeugt: "Services wie Informations- und Börsennews werden auf jeden Fall zunehmen", und: "Ein Telefon hat schließlich jeder!“

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