Bargeldloses Fahren

Bahn erweitert Pilotprojekt

01.12.2011 - Die Deutsche Bahn (DB) hat ihr Projekt "Touch & Travel" (T&T), das den Fahrkartenkauf via Smartphone ermöglichen soll, jüngst vom Nah- auf den Fernverkehr erweitert. Mit dem Angebot will das Unternehmen laut Birgit Wirth, verantwortliche Projektleiterin bei DB, künftig vor allem das Reisen für Gelegenheitskunden und Geschäftsreisende vereinfachen.

"Studien haben ergeben, dass Reisende vielfach gehemmt sind, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen, weil sie nicht wissen, ob sie das richtige Ticket gekauft haben", sagt Wirth. T&T soll dabei Abhilfe leisten. Zur Nutzung müssen sich Interessierte zunächst auf der Projekt-Website registrieren und die T&T-App auf ihr Smartphone laden. Außerdem benötigen sie derzeit ein internetfähiges Handy der Vertragspartner Deutsche Telekom oder Vodafone. Weitere Anbieter wie O2 sollen im Jahr 2012 folgen.

Vor jeder Fahrt müssen sich die Nutzer bei T&T anmelden. Dies geschieht, indem das Smartphone beispielsweise an einen Kontaktpunkt gehalten wird, der mittlerweile auf allen DB-Fernverkehrsbahnhöfen zu finden ist. Der Kontaktpunkt nimmt dann via Near Field Communication (NFC) oder Scannen des Barcodes Kontakt zur installierten Smartphone-App auf und registriert den Abfahrtsbahnhof. Eine weitere Möglichkeit zur Anmeldung ist die Positionsbestimmung mittels GPS oder das Scannen des Barcodes am Kontaktpunkt. Am Ende der Fahrt meldet man sich in gleicher Form wieder ab. So können die gefahrene Route erkannt und der Fahrpreis berechnet werden. Einmal im Monat erhalten die Kunden eine T&T-Mobilitätsabrechnung, die die entstandenen Kosten auflistet und via Lastschrift beglichen wird.

"Unser Ziel ist es, Touch & Travel flächendeckend und deutschlandweit anzubieten", sagt Wirth. Dieses Ziel hatte die DB offensichtlich auch schon vor Augen, als sie 2008 das Pilotprojekt mit einem kleinen Team von rund 30 Mitarbeitern umsetzte. Die ersten 3.000 Pilotkunden erhielten damals ein NFC-Handy, um das neue Ticketing und das bargeldlose Zahlen auszutesten. Im Laufe der Zeit wurden die Technologien allerdings immer vielfältiger und Smartphones mit GPS alltagstauglich, so dass das Unternehmen neben NFC im Jahr 2011 auch Apps für die Betriebssysteme von Apple und androidbasierten Telefonen ins Portfolio von T&T aufnahm. Offensichtlich war der passende Zeitpunkt gekommen, dass Projekt auf den Fernverkehr auszurollen.

Dass jedoch nicht alles immer reibunsglos verläuft, musste das mittlerweile auf rund 100 Mitarbeiter angewachsene Projektteam der Bahn jüngst feststellen. So waren im Oktober Daten von Neuregistrierten im Web öffentlich gezeigt worden. T&T wurde in der Folge kurzzeitig vom Netz genommen und das Problem analysiert. "Wir sind mit der Panne offensiv umgegangen, haben unsere Kunden angemailt und ihnen erklärt, was geschehen war", sagt Wirth. So konnte schwerwiegender Schaden vom Projekt abgewendet werden. (sl)

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