29.11.2011 - Mit Ausnahme von Russland sind China und Indien die beiden Länder, in denen der Werbemarkt weltweit am stärksten wächst. Chinas Werbeausgaben erhöhen sich laut aktueller Schätzung des Marktforschungsdienstes "Warc" 2011 um 12 Prozent zum Vorjahr, Indiens um 13 Prozent. Zum Vergleich: Deutschland legt um 2 Prozent zu, die USA um 2,5 Prozent. Dementsprechend zieht es die großen Werbe-Holdings gen Osten. Die Publicis Groupe hat jetzt die fünfte chinesische Agentur innerhalb eines Jahres aufgekauft.
"Wangfan" gehört nun zum Repertoire der Franzosen. Das Unternehmen zählte seit seiner Gründung 1997 zu den ersten chinesischen Digitalagenturen. Unter den heutigen Kunden sind unter anderen Puma und Shanghai General Motors. Wangfan wurde im November umfirmiert und gehört jetzt zu Publicis Modem Shanghai, der Digitalsparte von Publicis Shanghai. Die Pariser Holding begründet den Kauf mit den hohen Wachstumsraten im chinesischen Digitalbereich, die man erwartet. Laut der Publicis-Mediaagentur Zenith Optimedia steigt der Digital-Anteil in den Werbeausgaben in China zwischen 2010 und 2013 von 18 auf 25 Prozent. Publicis verfolgt die Strategie, seine Präsenz in China von 2010 bis 2012 zu verdoppeln. "China hat für uns Top-Priorität", sagt Groupe-COO Jean-Yves Naouri. "Das ist ein Markt, in dem wir als entscheidender Gesprächspartner wahrgenommen werden wollen."
Publicis-Konkurrent WPP konzentriert sich schon länger auf Asien. Die Londoner Holding ist laut Zeitschrift "Campaign Asia" mit 12 Agenturnetzwerken (und 56 Einzelagenturen) präsent und besaß 2010 bereits einen Marktanteil von 38 Prozent. Grund für den frühen Erfolg in Asien sei die Übernahme von JWT gewesen, die bereits über mehrere Büros in Asien verfügten. Martin Sorrell, CEO von WPP, sagte dieses Jahr: "Damit das klar ist, ich will 100 Prozent des chinesischen Marktes!" Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters kündigte er im Oktober an, dass China schon bald Großbritannien als zweitgrößten WPP-Markt ablösen werde. "Ich schätze, in zwei bis drei Jahren."
Das neueste Engagement der Holding ist ein eigener Marketing-Studiengang für chinesische Studenten. Die ersten 50 Studierenden haben sich bereits an der Akademie für Art & Design in Shanghai eingeschrieben. Weitere 150 stehen auf der Warteliste. Der Londoner "Times" sagte Sorrell, damit wolle man einem lokalen Fachkräftemangel entgegentreten. (db)
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