Streit um Hotelbewertungen

29.04.2011 - Der Hostel-Betreiber A&O geht gerichtlich gegen das zu Tomorrow Focus und damit gehörende Hotelbewertungsportal Holidaycheck vor. Ein mögliches Urteil könnte zum Präzedenzfall für alle Online-Bewertungsdienste werden. Für die Touristikbranche sind die Dienste in den vergangenen Jahren immer relevanter geworden.

Oliver Winter, Vorstandsvorsitzender der Hostel-Kette A&O will mit seinen Hotels nicht mehr bei dem Hotelbewertungsportal gelistet werden. Sein Unternehmen ist seit einigen Jahren in mehrere gerichtliche Auseinandersetzungen mit Holidaycheck verwickelt.

"Die Maßstäbe, die für einen Journalisten gelten, sollten auch im Netz gelten", meint der A&O-Chef. Er hatte von den Betreibern des Portals zunächst Mindeststandards bei der Abgabe der Bewertungen gefordert: "Wir wollen nicht, dass da jemand anonym, als Mausi88, bewerten kann." Dies habe jedoch nicht gefruchtet. Nun will Winter mit A&O gar nicht mehr bei Holidaycheck erscheinen.

Die Betreiber des Portals, das zu Burdas Online-Vermarkter Tomorrow Focus gehört, lehnen die Forderung Winters ab. "Wer in der Öffentlichkeit steht, der muss sich auch bewerten lassen", meinte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber ONEtoONE. Außerdem müssten die Nutzer sich mit richtigem Namen und einer verifizierten E-Mail-Adresse anmelden. Darüber hinaus würde die Authentizität der Bewertungen durch 16 verschiedene Verfahren gesichert: zum einen elektronisch, etwa durch die Überprüfung der IP-Adresse sowie durch Wortfilter, die Beleidigungen und katalogtypische Formulierungen aussieben. Zum anderen kontrolliere auch ein 50 Mann starkes Team neue Einträge. In Verdachtsfällen verlangen die Mitarbeiter von den Bewertern auch die Vorlage so genannter Bewirtungsnachweise.

Fast 40 Dienste am Markt

Holidaycheck ist nicht das einzige Hotelbewertungsportal. Die Konkurrenz wird mit Tripadvisor, Trivago und anderen Diensten immer größer - und die Dienste für die Hoteliers immer wichtiger: Laut dem Verband Internet Reisevertrieb haben sich im vergangenen Jahr 25 Prozent der Online-affinen Verbraucher auf einem Bewertungsportal informiert, 23 Prozent sogar einmal selbst eine Bewertung abgegeben.
Gerüchten zufolge sollen Gäste bereits Hoteliers mit der Androhung einer schlechten Bewertung um Rabatte erpresst haben. TV-Sendungen und Publikumsmedien berichteten zudem zuletzt von gefälschten Bewertungen. Auch Vertretern der Stiftung Warentest gelang es, Hotels zu bewerten, ohne wirklich dort übernachtet zu haben. Holidaycheck schnitt bei den Testern jedoch noch am besten ab. (re)

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