Samstags keine Post mehr von der Post?

Nach Berichten zahlreicher Medien soll Konzernchef Dr. Klaus Zumwinkel vor Journalisten Überlegungen angestellt haben, wöchentlich nur noch an fünf Tagen Post auszuliefern, um Kosten zu senken. "Der Trend geht zur Verringerung der Zustelltage von sechs auf fünf und damit zum Wegfall des Samstags", sagte er demnach. Zumwinkel verwies auf mehrere EU-Länder, die ähnlich handelten. Ein großer Teil der Briefe entfalle auf die gewerbliche Wirtschaft, die am Wochenende zumeist nicht arbeite und die Post erst am Montag öffne. Zumwinkel räumte den Medien zufolge aber auch ein, dass die Deutsche Post mit der Auslieferung am Samstag einen Wettbewerbsvorteil gegenüber alternativen Postdienstleistern habe.

Die Deutsche Post weist solche Gedankenspiele strikt zurück. "Es gibt hier und heute keine Überlegungen, die Postzustellung am Samstag einzustellen", sagte ein Post-Sprecher gegenüber ONEtoONE. Vorstandschef Zumwinkel habe vor Journalisten lediglich offen darüber nachgedacht, dass die Deutsche Post schließlich nicht in der Pflicht stehe, samstags Briefe zuzustellen.

Wie auch immer die Äußerungen von Zumwinkel gemeint waren, so lösen Sie doch heftige Reaktionen aus. Der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT) spricht von einem "neuen Höhepunkt im anhaltenden Serviceabbau der Deutschen Post AG". DVPT-Vorstand Elmar Müller sagte: "Sollte die Drohung des Vorstandsvorsitzenden der DPAG nicht nur politisch motiviert sein, um doch noch eine weitere Verlängerung des Postmonopols zu erreichen, dann wird er nach Einschätzung des DVPT allerdings davon ausgehen müssen, dass Wettbewerber im Postdienst genau diese Lücke für ihre Angebote nutzen." Außerdem sei festzuhalten, "dass die Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) vorschreibt, dass die Zustellung mindestens einmal werktäglich zu erfolgen hat. Dazu zählt auch der Samstag."