02.03.2007 - Obwohl der deutsche Versandhandel die Mehrwertsteuererhöhung nicht an die Endkunden weitergegeben hat, leidet die Branche stärker als der Einzelhandel insgesamt.
von Susanne C. Steiger
Wie das Statistische Bundesamt bekannt gab, ist der Umsatz im Versandhandel im Januar 2007 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent zurückgegangen. Im gesamten Einzelhandel sank der Umsatz in dem Zeitraum um 0,5 Prozent.
Allgemein wird der Umsatzrückgang auf die dreiprozentige Erhöhung der Mehrwertsteuer zurückgeführt. Besonders betroffen sind die Waren- und Kaufhäuser: Der Umsatz brach um 4,8 Prozent ein. Relativ gut sieht es hingegen mit den Einzelhandelsumsätzen bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren aus: minus 0,1 Prozent. Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte und Baubedarf konnten im Vergleich zu Januar 2006 sogar um 2,4 Prozent zulegen, ebenso kosmetische, pharmazeutische und medizinische Produkte.
Die Monatsstatistiken im Einzelhandel werden auf der Grundlage einer repräsentativen Stichprobe erstellt. Im Versandhandel werden nur so genannte klassische Unternehmen befragt. Ausschließliche Online-Händler wie Amazon oder Ebay sind nicht berücksichtigt. Dafür fließen aber die E-Commerce-Umsätze aus dem Multi-Channel-Vertrieb etwa von Otto und Quelle in die Auswertung ein.
Eher zurückhaltend kommentierte der Bundesverband des deutschen Versandhandels (BVH) die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. "Die Datenerhebung orientierte sich an den umsatzstärksten Gebieten des deutschen Einzelhandel", hob Dr. Thomas Steinmark, Hauptgeschäftsführer des BVH, hervor. "Die Hauptabsatzgebiete des Versandhandelsumsatzes können aber nicht uneingeschränkt mit den Hauptabsatzgebieten des deutschen Einzelhandels verglichen werden." Denn gerade der Versandhandel - vor allem mit den noch relativ neuen Ausprägungsformen (Internet Pure Player, TV-Shopping Sender, Ebay) im E-Commerce - habe seine Stärke in Regionen, in denen der Einzelhandel seinen natürlichen Beschränkungen unterliege.
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